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130 Jahre Kleinbahn Niebüll – Dagebüll

Die Strecke Niebüll – Dagebüll Mole ist vor allem für ihre Kurswagen aus Köln, Stuttgart und Berlin zu den Fähren nach Föhr und Amrum bekannt. Doch die Zeit der Direktverkehre läuft ab …

11. Juli 2025

Ein Zug steht in einem Hafen an einem Bahnsteig.
Sonnenuntergang am 1. Juli 2025 in Dagebüll Mole.
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Seit 130 Jahren rollen Züge zwischen Niebüll und der Nordseeküste: Am 22. Januar 1895 wurde die Kleinbahn Niebüll-Dagebüll oHG gegründet, die bereits am 13. Juli 1895 ihre meterspurige Strecke zum Hafen Dagebüll eröffnete: Auf der Mole kann bis heute in die Fährschiffe nach Föhr und Amrum umgestiegen werden. 

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Umbau auf Normalspur und Modernisierung

Die knapp 14 km lange Strecke, die ihren Ausgangspunkt in einem eigenen Bahnhof westlich des Staatsbahnhofs hat, wurde aus Kostengründen zunächst in Meterspur errichtet. Erst 1926 wurde sie auf Normalspur umgebaut – Hintergrund war die anstehende Verlängerung der Eisenbahn Hamburg – Niebüll über den Hindenburgdamm auf die Insel Sylt, sodass Urlaubsreisende umsteigefrei an den Strand kamen. Die Inseln Föhr und Amrum befürchteten, gegenüber der Nachbarinsel ins Hintertreffen zu geraten, wenn die Badegäste weiterhin in die langsamen Kleinbahnzüge umsteigen mussten. Am 1. Mai 2026 war der Umbau abgeschlossen – seitdem können Kurswagen, die in Niebüll von den Fernzügen aus Richtung Hamburg übernommen werden, bis zu den Schiffen rollen. 

1964 wurde aus der Kleinbahn die Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG (NVAG), die ihren Fuhrpark in den 1950er Jahren mit dem Esslinger Triebwagen T2 und dem MaK-Triebwagen T3 verjüngte. Beide Fahrzeuge trugen bis Anfang/Mitte der 1990er Jahre die Hauptlast des Personenverkehrs und hatten im Sommer mehrmals täglich zwei oder drei Kurswagen im Schlepp. Seit Anfang der 1970er Jahre fahren die Fähren nach Föhr und Amrum tideunabhängig, sodass die NVAG nach einem festen Fahrplan verkehren konnte. Mitte der 1990er Jahre wurden die betagten Triebwagen durch einen Wendezug, der auf Basis einer gebrauchten DB-Diesellok der Baureihe 211 und mehrerer Mitteleinstiegswagen entstand, sowie durch einen von den Jenbacher Werken in Österreich beschafften Triebwagen abgelöst. Die Diesellok und der Jenbacher T4 sind noch heute im Einsatz. 

Aus der NVAG wird die neg

Nach und nach erweiterte die NVAG ihr Einsatzgebiet, so übernahm und reaktivierte sie die grenzüberschreitende Strecke von Niebüll über Süderlügum in Richtung Tønder (DK). Anfang der Nullerjahre verhob sich das Unternehmen jedoch an einem Güterverkehrsprojekt und musste Konkurs anmelden. Zum 1. Januar 2004 wurde aus der NVAG die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll GmbH (neg), die zunächst der luxemburgischen Staatsbahn CFL gehörte. Die neg expandierte nur noch moderat, außerdem übernahm sie gebrauchte Triebzüge der Baureihe 628, die in Luxemburg nicht mehr benötigt wurden. 

Die neg heute

Anfang 2022 wurde die neg von der RDC Deutschland Gruppe erworben. Diese ist schwerpunktmäßig in Schleswig-Holstein sowie im europäischen Nachtzugverkehr aktiv. RDC Deutschland ist Teil der Railroad Development Corporation (RDC), einem mittelständischen Eisenbahn-Unternehmen aus Pittsburgh (USA). Zu RDC Deutschland gehören neben der neg unter anderem die RDC AUTOZUG Sylt GmbH, die BTE BahnTouristikExpress GmbH und – seit dem 1. November 2024 – die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) sowie die Farge-Vegesacker Eisenbahn (VWE). Die Autozüge befördern seit 2016 Pkw, LKW und Busse zwischen Niebüll und Westerland (Sylt). Die neg betreibt heute die Strecken Niebüll – Dagebüll Mole, Niebüll – Bundesgrenze bei Tønder (DK) und Tornesch – Uetersen. Derzeit modernisiert die neg ihren Fuhrpark: Die vorhandenen sowie weitere 628er, die aus Beständen von DB Regio stammen, werden aufgearbeitet und in den Farben des Aufgabenträgers, der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH), lackiert. 

Die 628er können, ebenso wie der T4, problemlos die Kurswagen nach Dagebüll Mole ziehen, meist im Verbund mit einem Generatorwagen. Doch schon Ende 2026 soll der Kurswagen-Verkehr enden: Zu diesem Zeitpunkt will die Deutsche Bahn (DB AG) ihre Intercity-1-Züge durch die neuen ICE-L-Einheiten ersetzen. Im Gegensatz zu den klassischen IC-Wagen-Zügen können die ICE-L nicht geteilt werden, sodass keine Kurswagen mehr bis/ab Dagebüll Mole befördert werden können. Künftig werden daher nur noch die Triebwagen rollen, Reisende nach Föhr und Amrum müssen – wie noch zu Schmalspurzeiten vor 100 Jahren – in Niebüll wieder umsteigen. 

Text: red, Bild: Regionalverkehr

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