Die DB AG hat am 27. Juni 2024 die detaillierte Entwurfs-Planung für den Strecken-Abschnitt Tüßling – Garching (Alz) im Verlauf der Ausbaustrecke München – Mühldorf (Inn) – Freilassing (ABS 38) vorgestellt. Auf 12,7 km wird die Bahn ein zweites Gleis errichten, die Strecke elektrifizieren und 23 Brücken aus- oder neu bauen. In Garching werden die historischen Gewölbebrücken aufwändig saniert und nach Denkmalschutz-Richtlinien erneuert. Der Industrie-Standort Burghausen, Endpunkt der Stichstrecke (Mühldorf –) Tüßling – Burghausen, erhält in Tüßling eine neue Verbindungskurve in Richtung Süden, sodass das Chemiedreieck auch aus Richtung Freilassing direkt und ohne Fahrtrichtungswechsel angefahren werden kann.
Michael Althaus, DB-Projektleiter für die ABS 38 Ost (Tüßling – Freilassing), erläuterte: „Wir schaffen Schritt für Schritt eine moderne und starke Schiene, die der Region attraktiven Regionalverkehr und der Wirtschaft mehr Platz für den Güterverkehr bringt.“ Massuda Haideri, DB-Projektleiterin für den Strecken-Abschnitt Tüßling – Garching, ergänzte: „Die Bahnsteige am Bahnhof Garching werden verlängert, um den Betrieb längerer elektrischer Züge zu ermöglichen. Wir planen entlang des Abschnitts Schallschutzmaßnahmen, wie etwa drei Schallschutzwände. In Kombination mit besohlten Schwellen an Brücken sowie elektrischen Zügen und Flüsterbremsen macht dies den Zugverkehr künftig deutlich leiser.“
Die Bahn hat die Planungen in einer 3D-Animation visualisiert. Bis Ende 2025 soll die Entwurfs-Planung für alle Strecken-Abschnitte fertig sein.
Mit ihren knapp 145 km verbindet die Bahnstrecke von München über Mühldorf nach Freilassing und Burghausen Menschen in der Region Südostbayern mit dem Großraum München. Der zweigleisige Ausbau in weiten Teilen und die durchgehende Elektrifizierung lässt eine Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h (Tüßling – Freilassing) bzw. bis zu 200 km/h (München – Ampfing) zu. Dies ermöglicht den Unternehmen im bayerischen Chemiedreieck einen schnellen und sicheren Abtransport ihrer Erzeugnisse. Als Teil des transeuropäischen Eisenbahn-Netzes wird der internationale Fern- und Güterverkehr zudem schneller von Paris nach Budapest verkehren können.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe