Nach über 30 Jahren Dienstzeit endete in München der reguläre Einsatz der R2.2a-Fahrzeuge. Im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ waren am 18. Oktober 2025 drei Züge des ältesten noch im Linienbetrieb befindlichen Fahrzeugtyps von acht bis 18 Uhr auf Abschiedsfahrten im gesamten Stadtgebiet unterwegs.
Festlich geschmückte Straßenbahnen
Jedes Fahrzeug war dabei thematisch dekoriert: eine Kinder-Tram, eine Musik-Tram und eine historische Tram. Ab 10 Uhr gab es jeweils ein passendes Programm: von Ballonkünstlerin und Kinderschminken über Live-Musik bis zum Schaffner in historischen Uniformen mit Geschichtswissen. Nachmittags standen alle drei Fahrzeuge an der Ackermannschleife für eine halbe Stunde aufgereiht nebeneinander – viele Fans nutzen die einmalige Gelegenheit für Fotos. Gegen 18 Uhr rückten die drei Fahrzeuge mit den Nummern 2103, 2106 und 2110 im MVG-Museum ein, wo sie mit einem kleinen Festakt in Empfang genommen wurden. Mit der Abstellung der letzten R2.2a endet die Geschichte dieses Fahrzeugtyps in München aber noch nicht – zum einen fahren die R2.2b weiter, bei denen es sich um modernisierte R2.2a handelt, zum anderen soll der erste R2.2a erhalten bleiben.
Über 30 Jahre im Einsatz
In den 1980er-Jahren beschlossen die Stadtwerke München (SWM), Mutterkonzern der MVG, die dreiachsigen M-Wagen aus der Nachkriegszeit durch zeitgemäße Fahrzeuge zu ersetzen. Es waren die ersten Niederflurwagen, mit denen ein bequemer Einstieg ohne die bisher zu bewältigenden drei Stufen möglich wurde. Nach erfolgreichen Tests der Prototypen (Serie R1.1) wurden 70 Fahrzeuge der Bauart GT6N (Serie R2.2) bestellt und ab 1994 bis 1997 in Betrieb genommen. Die meisten Fahrzeuge dieser Serie wurde in den 2010er-Jahren modernisiert (seitdem als R2.2b bezeichnet) und so auf ihren weiteren Einsatz vorbereitet. Die verbliebenen nicht modernisierten Fahrzeuge wurden fortan als R2.2a bezeichnet. Nun schickte die MVG die letzten drei R2.2a in den Ruhestand.
Das erste Serienfahrzeug mit der Nummer 2101 wird zum 150-jährigen Trambahn-Jubiläum in München herausgeputzt – es soll beim Fahrzeugkorso im Herbst 2026 dabei sein und anschließend offiziell ein Münchner Museumsfahrzeug werden.
Text: SWM/MVG/red, Bild: SWM/MVG/Marcus Schlaf