Die agilis Verkehrsgesellschaft mbH & Co. KG hat den ersten von zwei eigenen Fahrsimulatoren in Betrieb genommen. Damit baut das in Bayern aktive Eisenbahn-Unternehmen den bereits praktizierten hohen Standard in der praxisnahen Aus- und Weiterbildung seiner Triebfahrzeugführer (Tf) aus. Bisher hatte agilis Simulatoren aus dem BeNEX-Konzernverbund im Einsatz. Das neue Gerät kann flexibel eingesetzt werden, kommt bei den regelmäßig durchgeführten Schulungen der Tf sowie ab 2025 auch bei der Prüfung der Auszubildenden zum Tf zum Einsatz.
Auf dem Simulator können die Ausbilder im Rahmen der jährlich durchgeführten Schulungen alle Arten von betrieblichen Ausnahme-Situationen oder Störungen darstellen und mit den Tf interaktiv üben. Dabei erleben die Übenden die Auswirkungen ihrer Reaktionen unmittelbar und erlangen so mehr Handlungs-Sicherheit im täglichen Betrieb. Zudem können auf dem Simulator vorgeschriebene Überwachungs-Fahrten durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um dokumentierte Begleitfahrten, bei denen regelkonformes Handeln des Tf und Abweichungen davon festgestellt, dokumentiert und besprochen werden.
agilis-Geschäftsführer Dr. Axel Hennighausen erläuterte am 20. Juni 2024: „Wir legen großen Wert auf die regelmäßige Fortbildung und Qualifizierung der Triebfahrzeugführer, auch über die gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben hinaus. Nur so kann jederzeit ein sicherer Eisenbahnbetrieb gewährleistet werden. Das gilt ganz besonders in Situationen, die vom alltäglichen Normalbetrieb abweichen.“
agilis verfügt jetzt über den exakten Nachbau eines Führerstandes der im Netz Mitte verkehrenden Züge der Baureihe 440 (Alstom Coradia Continental). Das Gerät kann zudem den Führerstand der ab Ende 2024 eingesetzten Mireo-Züge simulieren.
Im Herbst wird der Simulator aus der Verwaltung in Bayreuth ins Netz Mitte umziehen und in Regensburg und Donauwörth eingesetzt. Für das agilis-Netz Nord in Oberfranken investiert das Unternehmen noch im Laufe dieses Jahres in einen zweiten Simulator, der ein realitätsgetreuer Nachbau des Führerpults der dort eingesetzten RegioShuttles der Baureihe 650 sein wird. Insgesamt liegt die Investitionssumme im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich.
Text: agilis/red, Bild: Regionalverkehr