Der durch die Flut 2021 völlig zerstörte 14 km lange Abschnitt der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück nimmt wieder Form an. Ein Jahr nach dem offiziellen Baustart schob die Deutsche Bahn (DB AG) am 11. November 2024 mit der „Marienthal 2“ die erste von 13 neuen Brücken über der Ahr ein. In den vergangenen Monaten haben die Bautrupps die Pfeiler und Widerlager errichtet. Die 68 m lange und 420 t schwere Stahlbrücke, zwischen den Stationen Walporzheim und Dernau gelegen, wurde vor Ort aus Einzelteilen gefertigt. Für vier weitere Stahlbrücken in unmittelbarer Nähe hat die Vormontage der Teile begonnen. Bei fast allen Brücken arbeiten die Bahn zeitgleich, um den engen Zeitplan zu halten.
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Der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), sagte im Rahmen eines Pressetermins: „Mit dem Wiederaufbau und der durchgängigen Elektrifizierung der Ahrtalbahn stellen wir die Weichen für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Nahverkehr. Dank der bundesrechtlichen Beschleunigungs-Möglichkeiten kann das Bauvorhaben in Rekordtempo realisiert werden.“ Nach Schweitzers Worten werden zudem Synergien genutzt: Die Bahnstrecke und der Ahrtal-Radweg, der bisher auf der Trasse des stillgelegten zweiten Gleise verlief, werden aus einer Hand geplant und realisiert. Mobilitätsministerin Katrin Eder (Die Grünen) führte aus: „Im Zuge des Wiederaufbaus werden viele Bauwerke in hochwasser-resilienter Bauweise errichtet. Zudem kann mit der Umstellung von dieselbetriebenen Zügen auf moderne Elektrotriebwagen mit Öko-Strom ein entscheidender Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität im Verkehrssektor geleistet werden.“
Durchgehende Elektrifizierung
Für einen lokal emissionsfreien Verkehr elektrifiziert die DB die Ahrtalbahn zusammen mit dem Wiederaufbau und stattet sie mit moderner Leit- und Sicherungstechnik aus. Damit wird eine wesentliche Grundlage für einen 20-Minuten-Takt geschaffen. Die Bahn richtet die Infrastruktur so her, dass sie künftig widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen ist. Dazu gehören Brücken-Konstruktionen ohne Mittelpfeiler in der Ahr, die bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche bieten.
Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hatte die Ahrstrecke teilweise komplett zerstört. Der erste Streckenabschnitt der Ahrtalbahn von Remagen bis Walporzheim ist bereits seit Ende 2021 wieder in Betrieb. Zwischen Walporzheim und Ahrbrück kommt der Wiederaufbau einem Neubau gleich, Busse ersetzen bis zur Wiederinbetriebnahme der Strecke die Züge. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau stellt der Bund bereit. Die Elektrifizierung der Ahrtalbahn finanziert das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bund.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus