Fahrgäste, die mit der MittelrheinBahn unterwegs sind, erwartet in Kürze mehr Komfort auf ihren Reisen. Die Fahrzeuge, die auf der RB 26 zwischen Köln, Koblenz und Mainz eingesetzt werden, erhalten in den kommenden zwei Jahren ein Re-Design. Im Rahmen dieser Modernisierung werden die 17 dreiteiligen Triebzüge vom Typ Desiro Mainline (ML) des Herstellers Siemens Mobility unter anderem mit neuen Sitzpolstern, weiteren Steckdosen und größeren Sitzabständen ausgestattet. Die erste modernisierte Einheit wurde am 23. November 2023 im Betriebswerk der MittelrheinBahn in Koblenz-Moselweiß vorgestellt. Die Inbetriebnahme des wie neu wirkenden Zuges erfolgt in den kommenden Wochen.
Basis der Fahrzeug-Modernisierung ist der zum 10. Dezember 2023 startende neue Verkehrsvertrag, den die beteiligten SPNV-Aufgabenträger Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord), Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV-Süd) und Zweckverband go.Rheinland ausgeschrieben hatten. Nach dem entsprechenden Vergabeverfahren wird der bisherige Betreiber der MittelrheinBahn, die zur Transdev-Gruppe gehörende Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH, auch weiterhin den Betrieb auf der linksrheinischen Strecke Köln – Koblenz – Mainz verantworten.
Die Desiro ML, die seit 2008 auf der linken Rheinstrecke im Einsatz sind, werden im Auftrag von Alpha Trains, dem Eigentümer der Fahrzeuge, im Siemens-Werk Wegberg-Wildenrath modernisiert. Der re-designte Zug ist schon von außen am frischen Lack und einer leicht geänderten Farbgebung mit dunkelgrau eingefassten Türen zu erkennen. Die Türflügel leuchten nach wie vor im Gelb der MittelrheinBahn, das nun allerdings etwas dunkler ausfällt. Neu sind außerdem die Regenrinnen, die über den Türen angebracht wurden, und die Fahrgäste so vor herablaufendem Regenwasser schützen.
Die Innenräume wurden komplett neu hergerichtet: Seitenwände, Fußböden und WC-Anlagen sind gründlich gereinigt und teilweise neu gestrichen worden, auch die Haltestangen erhielten eine neue Lackierung im dunkleren Gelbton. Zu den wichtigsten Verbesserungen zählt der vergrößerte Sitzabstand, der in der Reihenbestuhlung von 70 auf 75 cm erweitert wurde. Eine Herausforderung war es, die Bestuhlung neu in der Seitenwand und im Fußboden zu verankern. Für mehr Nachhaltigkeit kommen die Sitze des Herstellers Franz Kiel GmbH weiterhin zum Einsatz: Sie erhielten neue Polster der Weserland Sitzsysteme GmbH sowie Bezüge in einem neuen Design in Grau- und Gelbtönen. Auch die Armlehnen aus Holz wurden wieder eingebaut: Sie wurden abgeschliffen und neu lackiert. In den Mehrzweckbereichen haben die Klappsitze nun Metallbügel und Gurte zur besseren Sicherung von Fahrrädern. Darüber hinaus wurden die Innenräume mit mehr Steckdosen ausgestattet (sie sind nun an etwa 30 % der Sitze zu finden), und die Einstiegsbereiche erhielten große Monitore zur Fahrgastinformation in Echtzeit. Abgerundet wird die Modernisierung durch eine LED-Beleuchtung des Fahrgastraums in Hellweiß, kostenfreies WLAN, neue Tische in den Vierersitzgruppen und neue Piktogramme in Grautönen.
Künftig soll alle sechs Wochen ein weiterer Desiro ML dem Re-Design-Programm unterzogen werden. Nach und nach werden die Fahrgäste so von einer vollständig runderneuerten Flotte profitieren. Neben den 17 Desiro ML verkehren auf der MittelrheinBahn sechs im Jahr 2019 in Betrieb genommene Siemens-Triebzüge des Typs Mireo.
Ein ausführlicher Beitrag über die modernisierten Desiro ML sowie den Neustart der MittelrheinBahn zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 erscheint in Regionalverkehr 1-2024. Das Heft kommt am 22. Dezember 2023 heraus.
Text: Tim Schulz, Bilder: Regionalverkehr