HVO100 ist ein synthetischer Kraftstoff, der durch die Hydrierung von Pflanzenölen mit Wasserstoff hergestellt wird. Mit ähnlichen Eigenschaften wie herkömmlicher Diesel bietet HVO100 einen entscheidenden Vorteil: die nahezu klimaneutrale Produktion auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Durch die Verwendung pflanzlicher und tierischer Reststoffe wird sichergestellt, dass keine Konkurrenz zur Nahrungsmittel-Produktion entsteht. Im Vergleich zu Diesel werden damit 70 bis 90 % der Kohlendioxid-Emissionen eingespart, zusätzlich zu erheblichen Reduzierungen bei lokalen Emissionen wie Feinstaub, Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Stickoxiden.
Ab sofort sind alle neuen Gleisbau-Maschinen von Plasser & Theurer, unabhängig von der Maschinen-Kategorie, für den Betrieb mit HVO100 gemäß der Europäoschen Norm (EN) 15940 zugelassen. Diese Umstellung ermöglicht es, signifikante Emissions-Reduktionen ohne zusätzlichen Schulungsaufwand oder Änderungen in der Betriebsführung zu realisieren. HVO100 dient dabei als Brücken-Technologie, insbesondere in Szenarien, in denen emissionsfreie Elektro-Gleisbau-Maschinen noch keine praktikable Option darstellen. Ein weiterer Vorteil des Biokraftstoffs ist die ganzjährige Verwendbarkeit ohne Umstellung, im Gegensatz zu Winter- und Sommerdiesel. Zudem besteht keine Gefahr von Dieselpest (Befall des Kraftstoffs durch Mikroorganismen) bei langer Lagerung.
Feldtests, die in Zusammenarbeit mit der DB Netze durchgeführt wurden, zeigen überzeugende Ergebnisse: Der Einsatz von HVO100 auf einem Oberbau-Motorwagen GAF 746.0 hatte keinerlei negativen Einfluss auf die Maschinen-Komponenten oder das Gesamtsystem. Kraftstoffverbrauch, Motorenverhalten und Betriebsführung entsprachen weitgehend dem Diesel-Pendant. Bestandsmaschinen können auf HVO-Tauglichkeit geprüft werden – interessierte Betreiber können sich an den Kundenservice von Plasser & Theurer wenden.
Text: Plasser & Theurer/red, Bild: Plasser & Theurer