Auf der Breisgau-S-Bahn verkehren Elektrotriebzüge der Baureihe 1440 des Herstellers Alstom. Sie erklimmen auch die Höllentalbahn, die steilste Hauptstrecke der Deutschen Bahn (DB AG), die zu Dampflokzeiten nur im Zahnstangen-Betrieb zu bewältigen war. Unter der Woche verkehrt die S 1 von Freiburg (Breisgau) Hbf nach Seebrugg, an Wochenenden beginnen die Züge bereits in Breisach.
Kurvenreich durch das Höllental
Ab Freiburg geht es in flotter Fahrt nach Himmelreich. Hier verengt sich das Tal, und die grünen Wiesen machen schroffen Felswänden Platz. Nun windet sich der Zug kurvenreich durch das Höllental, verschwindet in kurzen Tunneln und passiert den Betriebsbahnhof Hirschsprung. Wenig später gleitet die Wagenschlange auf einem 36 m hohen und 224 m langen Viadukt über die Ravennaschlucht. Kurz vor Hinterzarten erreicht die Höllentalbahn ihren Scheitelpunkt in 893 m Höhe – seit der Abfahrt hat der Zug damit 625 Höhenmeter bewältigt. Bald darauf ist der Bahnhof Titisee erreicht. Hier lohnt sich ein Abstecher zur „Märklin World“: In dem Museum werden vier Modellbahnanlagen der Spurgröße H0 aus unterschiedlichen Jahrzehnten betrieben.
Weiter auf der Dreiseenbahn
Ab Titisee wechselt die S-Bahn von der Höllental- auf die Dreiseenbahn. Auf der in Fahrtrichtung rechten Seite hat man die beste Aussicht: Schon kurz nach der Abfahrt gewinnt der Zug an Höhe, sodass man einen schönen Blick auf den fast kreisrunden Titisee hat. Wenig später hält der Zug in Feldberg-Bärental: Mit einer Höhe von 967 m über Normalnull ist der Bahnhof die höchstgelegene Station Deutschlands an einer normalspurigen Strecke. Auf den folgenden Kilometern geht es wieder leicht bergab. In gemächlichem Tempo wird der Windgfällweiher passiert, der still unter den dunklen Tannen ruht. Bei Aha ist der Schluchsee erreicht, ein rund 7,5 km langer Stausee, dessen Oberfläche im Sonnenlicht glitzert. Die Gleise laufen dicht am Ostufer entlang, nahe der Ortschaft Schluchsee überqueren sie auf einer Brücke einen kleinen Seitenarm des Gewässers. Nur wenige Minuten später ist die Endstation Seebrugg erreicht.
Endstation am Seeufer
Das Empfangsgebäude in Seebrugg, das direkt am Seeufer liegt, stammt aus dem Jahr 1926 und ist weitgehend im Originalzustand erhalten. Im Erdgeschoss befindet sich ein Wartesaal, der noch über eine Gepäckabfertigung und den Fahrkartenschalter verfügt. Wer möchte, kann ab Seebrugg auf der Westseite des Stausees zurück zum Bahnhof Aha wandern. Der Weg führt über die 35 m hohe und 250 m lange Staumauer. Alternativ kann man den Linienbus nehmen und dem 1783 im klassizistischen Stil errichteten Dom St. Blasien einen Besuch abstatten. Die ehemalige Abteikirche ist eine der größten Kuppelkirchen Europas.
Text: red, Bild: Deutsche Bahn AG/Christian Wolf