
Die Vorbereitungen zur Umstellung des Netzes Bayerwald auf Akkuzüge schreiten voran. Der Freistaat Bayern hat am 28. März 2025 die DB InfraGO AG mit den Planungen für den Infrastruktur-Ausbau im DB-Teil des Netzes beauftragt. Es umfasst die Linie Plattling – Gotteszell – Zwiesel – Bayerisch Eisenstein (RB 35) sowie die Stichstrecken Gotteszell – Viechtach (RB 38), Zwiesel – Grafenau (RB 36) und Zwiesel – Bodenmais (RB 37).
Ladestationen und Oberleitungsinseln
Für die Umstellung auf Akkuzüge sind verschiedene Infrastruktur-Ausbauten erforderlich. Bislang hat nur der Bahnhof Plattling an der Fernstrecke Nürnberg – Passau eine Oberleitung, an der die Akkuzüge geladen werden können. Der jetzt abgeschlossene Vertrag regelt die Planung zusätzlicher Lademöglichkeiten. Geplant sind die Elektrifizierung des 5 km langen Abschnitts Bettmannsäge – Zwiesel einschließlich der Bahnhofsgleise in Zwiesel, die Elektrifizierung des Bahnhofs Bayerisch Eisenstein (im Zuge der auf tschechischer Seite geplanten Elektrifizierung von Klatovy bis Bayerisch Eisenstein), der Bau einer Ladestation in Grafenau sowie der Aufbau einer Bahnstrom-Versorgung, die aus dem Energie-Versorgungsnetz der Bayernwerk AG gespeist wird. Für den Ausbau der Stichbahn Gotteszell – Viechtach hatte der Freistaat bereits im November 2024 die Länderbahn als Betreiberin mit der Planung einer Ladestation in Viechtach beauftragt. Für sämtliche Ausbauten strebt das Land eine Bundesförderung gemäß Gemeinde-Verkehrsfinanzierungs-Gesetz (GVFG) an.
Stellungnahmen
Bei der Vertragsunterzeichnung sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): „Wir gehen finanziell in Vorleistung, damit alle Strecken des Netzes Bayerwald auf Akkuzüge umgestellt werden können. Mit der Vertragsunterzeichnung kommen wir unserem Ziel, bis 2040 bayernweit nur noch emissionsfreie Fahrzeuge einzusetzen, deutlich näher.“ Heiko Büttner, DB-Konzern-Bevollmächtigter für Bayern, ergänzte: „Emissionsfreie Akkuzüge und die passende Schienen-Infrastruktur mit Ladestationen und Oberleitungsinseln sorgen dafür, dass Nahverkehr auf der Schiene noch zuverlässiger, umweltfreundlicher und attraktiver wird.“
Betriebsaufnahme Ende 2034
Der Freistaat möchte den Dieselbetrieb im bayerischen SPNV bis 2040 beenden. Die TU Dresden hatte 2023 im Auftrag Bayerns ermittelt, dass sich hierfür im Netz Bayerwald ein Akkubetrieb anbietet. Er ist preiswerter als der Einsatz von Wasserstoff-Zügen und benötigt deutlich weniger Infrastruktur-Ausbau als eine Vollelektrifizierung. Die Umstellung des Netzes Bayerwald auf Akkuzüge soll im Dezember 2034 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt läuft der Vertrag über die Bedienung mit den heutigen Dieselzügen aus.
Text: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr/red, Bild: Regionalverkehr