
Von 6. Februar bis 10. Juli 2026 saniert DB InfraGO die 100 km lange Bahnstrecke von Nürnberg nach Regensburg. Während dieser Zeit ist die Strecke für den Regionalverkehr komplett gesperrt. Es handelt sich um die erste der zwei DB-Generalsanierungen im kommenden Jahr im Freistaat Bayern.
Detailliertes Ersatzkonzept
Damit alle Fahrgäste dennoch weiter an ihr Ziel kommen, hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in Abstimmung mit den betroffenen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) und den Kommunen ein Konzept für einen leistungsstarken Ersatzverkehr erarbeitet. „Die Generalsanierungen im nächsten Jahr machen den bislang umfangreichsten Ersatzverkehr notwendig, seit vor 30 Jahren die Zuständigkeit für den bayerischen Regionalverkehr auf den Freistaat übergangen ist“, sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) am 13. Oktober 2025 in München. BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs ergänzte: „Das ist eine Riesenherausforderung für uns und für alle Beteiligten. Unser Ziel ist es dafür zu sorgen, dass die Kunden in der Region trotz der Strecken-Sperrung weiterhin öffentlich mobil bleiben. Wir haben uns daher intensiv vorbereitet und viel Planungsarbeit in das Ersatzkonzept gesteckt.“ Das Ersatzkonzept stellt die BEG auf ihrer Website vor. DB InfraGO stellte ausführliche Informationen auf einer eigenen Website vor.
Leistungsstarkes Ersatzkonzept auf Straße und Schiene
Das Ersatz-Verkehrskonzept der BEG setzt auf eine Mischung aus Expressbuslinien, die nur an wenigen zentralen Stationen halten, und Linien mit vielen Zwischenhalten, die auch die kleineren Orte bedienen. Auf diese Weise kombiniert die BEG möglichst attraktive Fahrtzeiten mit der Anbindung aller Orte, an denen normalerweise Regionalzüge halten. Die Linienführung der Ersatzbusse weicht deshalb teilweise deutlich von der Linienführung der Züge ab. Wie bei allen Schienenersatzverkehren lässt sich eine Verlängerung der Fahrtzeiten gegenüber dem Zugverkehr in den meisten Fällen nicht vermeiden.
Um zusätzliche Fahrgäste aufnehmen zu können, bestellt die BEG zudem DB Regio auf der Relation Nürnberg – Schwandorf – Regensburg (RE 40) mehr Kapazitäten: Die meisten Züge fahren während der Generalsanierung mit zwei bis drei gekuppelten Fahrzeugen – hier kommen unter anderem Coradia-Lint-Dieseltriebzüge zum Einsatz. Einige bislang nur im Abschnitt Nürnberg – Schwandorf verkehrende Züge werden bis Regensburg verlängert, sodass bis zirka 23 Uhr zwischen Nürnberg und Regensburg ein durchgehender Stundentakt angeboten wird. Die Gesamtfahrzeit im RE 40 mit rund 1 Std. und 40 Minuten etwas kürzer als bei den Expressbussen.
An der Umsetzung des Ersatzverkehrs mit Bussen sind gleich mehrere Unternehmen beteiligt: DB InfraGO hat Rahmenverträge vergeben an Busunternehmen, bei denen die EVU Agilis und DB Regio die durch die Generalsanierung benötigten Busleistungen abrufen können.
Einschränkungen auf weiteren Strecken
Neben dem Komplettausfall der Züge auf der Bahnstrecke Nürnberg – Regensburg kommt es auch auf angrenzenden Regionallinien zu Einschränkungen. Der Grund dafür ist, dass Fern- und Güterzüge über andere Routen umgeleitet werden und der Regionalverkehr deshalb auch auf diesen Strecken auf Fahrten verzichten muss. Ausgedünnt wird das Bahnangebot insbesondere beim Donau-Isar-Express zwischen München und Plattling (RE 3) sowie bei den Linien RB 17 und RE 18 auf der Donautalbahn zwischen Neustadt a. d. Donau und Regensburg. Hinzu kommen Einschränkungen im Raum Augsburg sowie beim RE 1 zwischen München und Ingolstadt.
„Auch abseits der gesperrten Bahnstrecke Nürnberg – Regensburg werden ausfallende Züge durch Busse ersetzt. Allerdings nur dann, wenn die Busse für die Fahrgäste auch tatsächlich einen Mehrwert bieten“, erklärte BEG-Geschäftsführerin Fuchs. „Mancherorts erübrigt sich ein Ersatzverkehr, weil Busse das Ziel aufgrund der längeren Fahrtzeit später erreichen würden als der nachfolgende deutlich schnellere Zug.“ Die tatsächliche Nutzung des Ersatzverkehrs durch die Fahrgäste lässt sich trotz aller Verkehrsdaten laut Fuchs nur schwer vorhersagen. Deshalb will sich die BEG die Situation nach Start der Generalsanierung genau anschauen und beim Ersatzkonzept gegebenenfalls nachsteuern.
Text: BEG/red, Bild: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang


