Ein Berliner Klassiker macht den Sprung ins digitale Zeitalter. Die vierseitigen Leuchtsäulen der BVG, auch als BVG-Kubus bekannt, sorgen seit 1988 für Fahrgastinformation an den Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Frühere Exemplare dienten bereits – vorrangig – der Werbung, und das seit fast genau 100 Jahren. Sie waren damals eine echte Innovation und sind bis heute – wie die gelben Doppeldecker – ein Erkennungsmerkmal für die Stadt und die BVG. Nun bekommen sie eine digitale Frischzellenkur.
Hinter dem Projekt mit dem Namen „Diggi – der digitale Info-Buddy“ steckt nicht weniger als das Ziel, den Fahrgästen an den Haltestellen die bestmögliche Information zu geben – auch im Fall von Störungen schnell und verständlich. In dem neuen Kubus im klassischen BVG-Look verbirgt sich deshalb jede Menge Technik. Statt Fahrplänen und Informationen auf Papier sorgen verschiedene Displays für dynamische Informationen in jeder Situation. Die Säulen sind als modulares System konstruiert, sodass Displays je nach Bedarf, Haltestellensituation und örtlichen Gegebenheiten nahezu frei angeordnet werden können.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten 80 Diggi-Säulen im Netz aufgestellt werden – gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. Am 10. April 2024 wurde die erste Diggi-Säule an der Haltestelle Rotes Rathaus von der Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und der Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) vorgestellt.
Voraussichtlich ab Sommer 2024 werden die ersten von zunächst 80 Serien-Säulen im Netz aufgestellt. Geplant ist, dass zunächst 20 % davon an Straßenbahn-Haltestellen stehen, der Rest an Bus-Haltestellen. Standorte sind zum Start vor allem in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf geplant. Parallel zum Betrieb werden vor allem in den ersten Monaten Fahrgäste, Interessenverbände und der BVG-Kundenrat befragt. Änderungen bei Anordnung und Layout der Anzeigesysteme sind bei Bedarf im weiteren Projektverlauf möglich. Das Projekt ist zunächst auf sechs Jahre befristet.
Angezeigt werden auf den Displays immer die nächsten Abfahrten sowie der aktuell gültige Sollfahrplan (für die nächsten sieben Tage) mit allen relevanten Sonderinformationen wie Baustellen oder Umleitungen. Zusätzlich können beispielsweise detailliertere Bauinfos oder auch Informationen zu anstehenden Fahrplanwechseln bereitgestellt werden. Auch aktuelle Störungsmeldungen kommen schnell und verlässlich dorthin, wo sie ankommen sollen – bei den BVG-Fahrgästen vor Ort. Die Säulen werden per Mobilfunk mit den Echtzeitsystemen verbunden. Zusatzinfos können von der Leitstelle direkt auf die Monitore gespielt werden. Der Info-Buddy hat also den heißen Draht zur Leitstelle ist damit in allen Situationen eine perfekte Anlaufstelle für die Fahrgäste. (https://www.bvg.de/de)
Text: BVG/red, Foto: BVG/Andreas Süß