
Die Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH GmbH) hatte die Netze Süd-West und Mitte gemeinsam europaweit ausgeschrieben. Während das Netz Süd-West an die nordbahn Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG (nordbahn) vergeben werden soll, so der Aufgabenträger in einer Pressemitteilung vom 15. Mai 2025, wird für das Netz Mitte weiter nach einem Betreiber gesucht.
Erneute Ausschreibung des Netzes Mitte
Nach dem ersten Vergabeverfahren lag für das Netz Mitte kein wirtschaftliches Ergebnis vor, weshalb die Ausschreibung aufgehoben wurde. Dagegen hat ein Bieter die Vergabekammer angerufen – mit der Folge, dass der Zuschlag auch für das Netz Süd-West erst nach Abschluss des Nachprüfungsverfahrens erteilt werden kann. Für das Netz Mitte haben die bisherigen Bieter nun die Möglichkeit, neue Angebote abzugeben. Möglich sind auch neue Angebote von weiteren Bietern. Weil es sich um ein komplett neues Verfahren handelt, gilt auch keine Loslimitierung mehr – damit ist es nun auch möglich, dass ein Verkehrsunternehmen (nach derzeitigem Stand die nordbahn) den Zuschlag für beide Netze erhält. Das Netz Mitte beinhaltet die Linien Hamburg – Kiel / Flensburg / Tinglev (RE 7) und Hamburg – Kiel (RE 70) mit zirka 5 Mio. Zug-km pro Jahr. Derzeit fährt auf diesen Linien DB Regio.
Verfahren für Netz Süd-West kurz vor dem Abschluss
Für das Netz Süd-West lag nach Prüfung und Auswertung der Angebote ein wirtschaftliches Ergebnis vor. Der Wirtschafts- und der Finanzausschuss haben der Vergabeempfehlung der NAH.SH GmbH in ihrer Sitzung am 15. Mai 2025 zugestimmt: Die nordbahn soll demnach das zuständige Verkehrsunternehmen im Netz Süd-West bleiben. Das Netz beinhaltet die Linien RB 61 Hamburg – Itzehoe sowie RB 71 Hamburg – Wrist mit zirka 2,1 Mio. Zug-km pro Jahr. Der Leistungsumfang kann sich nach Elektrifizierung der Marschbahn über Itzehoe hinaus nach Heide sowie nach Reaktivierung der Strecke Wrist – Kellinghusen entsprechend erweitern.
Einheitlicher Fuhrpark
Die laufenden Verkehrsverträge enden 2027, die neuen Verträge sollen ab Dezember 2027 für mindestens für 12 Jahre gelten. Vorgesehen ist, dass die künftigen Betreiber neue Alstom-Elektrotriebzüge des Typs Cordia Max einsetzen. Die teilweise doppelstöckigen Einheiten werden vom Land bereitgestellt. Auf diese Weise soll der Fuhrpark in beiden Netzen vereinheitlicht werden. Im Netz Süd-West ist die nordbahn derzeit mit Stadler FLIRT unterwegs, DB Regio setzt im Netz Mitte Twindexx-Doppeldecker von Bombardier ein.
Text: NAH.SH GmbH/red, Bild: Regionalverkehr