Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stellte am 27. November 2024 eine neue Publikation vor: „Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr: Ein Handbuch mit Vorschlägen für die Umsetzung in der kommunalen Praxis“. Das Handbuch ist im Rahmen des vom BMDV unterstützten Forschungsprogramms Stadtverkehr (FoPS) entstanden.
Unterstützung für Kommunen und Mobilitätsanbieter
Das Handbuch legt einen besonderen Schwerpunkt auf autonome Klein- und Standardbusse mit SAE-Level-4-Technologie, die in genehmigten Betriebsbereichen fahrerlos operieren können. Mit dem Handbuch werden Kommunen, Mobilitätsanbieter und Verkehrsverbünde dabei unterstützt, eine eigene Strategie für den Einsatz von autonomen und vernetzten Fahrzeugen im ÖPNV zu entwickeln. Es zeigt die notwendigen Planungs- und Prozessschritte auf, um eine sichere und nachhaltige Integration der neuen Technologie zu gewährleisten. Von der Vorbereitung über die Strategieentwicklung, den Aufbau eines Betriebs bis hin zur Durchführung und Erfolgskontrolle werden alle wesentlichen Aspekte abgedeckt. Dabei werden grundlegende Fragen erörtert und regulatorische sowie organisatorische Anforderungen zur Integration autonomer Technologien in bestehende Verkehrssysteme dargestellt.
Die Publikation verdeutlicht den aktuellen Stand der Technik und des Einsatzes fahrerloser Fahrzeuge im kommunalen Raum und wirft auch einen Blick in die nahe Zukunft. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (parteilos) sagte: „Die Technologien rund um das autonome und vernetzte Fahren bergen ein enormes Potenzial, das besonders für den öffentlichen Verkehr von großer Bedeutung ist. Ein gut geplanter und bedarfsgerechter Einsatz autonomer Fahrzeuge kann die Mobilität aller Einwohner erhöhen und zugleich dazu beitragen, den motorisierten Individualverkehr und damit verbundene negative Begleiterscheinungen, wie Unfälle, Staus und die Belastung von Klima und Umwelt zu reduzieren.“
Hintergrund und Entwicklung
Das Handbuch wurde vom Kommunikations- und Strategie-Beratungsunternehmen ifok GmbH und dem Verkehrsplanungs-Unternehmen PTV Group gemeinsam mit dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik des KIT und dem Kompetenz-Center Mobilität der internationalen Beratungs- und Wirtschafts-Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner erarbeitet. Ein umfassender Beteiligungsprozess, der die Wünsche, Bedenken und bisherigen Erfahrungen der Kommunen einbezog, stellt die Praxisnähe und Nutzungsfreundlichkeit sicher. Workshops mit kommunalen Vertretern sowie Experten aus Wissenschaft, Industrie und Verkehrsverbünden haben zur Qualitätssicherung beigetragen.
Das Handbuch steht hier zum Download bereit.
Text: BMDV/red, Bild: BMDV