
Der neue ÖBB Cityjet Doppelstock wird derzeit in einer der weltweit größten Wettermaschinen auf Herz und Nieren geprüft: Im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenals werden aktuell Tests an den Fahrzeugen bei extremen Wetterbedingungen oder Wind-Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h durchgeführt.
Simulationen und Analysen für einen sicheren Betrieb
Der neue Zug, von dem die ÖBB 89 vierteilige und 20 sechsteilige Garnituren bestellt haben, muss den höchsten Ansprüchen in Bezug auf Sicherheit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit sowie Komfort und Umweltfreundlichkeit gerecht werden – und das bei jeder Witterung. Ein Bild zum Ablauf dieser Tests machten sich Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke, ÖBB-Personenverkehr AG Vorstand Heinz Freunschlag sowie Stadler Rail Austria-CEO Christian Diewald vor Ort im weltweit größten Klima-Wind-Kanal in der Rail Tec Arsenal Fahrzeug-Versuchsanlage in Wien. Die Klimatests sind eine präventive sowie qualitätssichernde Maßnahme bei der Entwicklung und Fertigung von neuen und umgebauten Fahrzeugen. Simulationen und Analysen bereiten den Cityjet Doppelstock bestmöglich auf den Betrieb auf der Strecke vor.
Reaktionen und Kommentare
ÖBB-PV Vorstand Heinz Freunschlag sagte am 10. Februar 2025: „Die Klimatests sind ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass unsere neuen Cityjet-Doppelstockzüge extremen Wetterbedingungen standhalten und unseren Fahrgästen höchsten Komfort und Sicherheit bieten.“ Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Tourismus und Wiener Stadtwerke, ergänzte: „Gerade für die vielen Pendlerinnen und Pendler, die täglich aus dem Umland nach Wien kommen, ist das Angebot unverzichtbar. Mit den neuen Cityjet-Doppelstockzügen kommen die Fahrgäste nun noch komfortabler an ihr Ziel.“
Das Wichtigste zum Klima-Wind-Kanal
Im Klima-Wind-Kanal können neue Schienenfahrzeuge auf alle klimatischen Bedingungen getestet werden. Es werden Temperaturen von –45° C bis +60° C, Sonnenstrahlen mit hoher Intensität und etwaige Wetterbedingungen bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten simuliert. Während Schneefall, hoher Luftfeuchtigkeit und (Eis-)Regen werden Funktionstests durchgeführt. Diese untersuchen, ob die Türen und das Toiletten- sowie Wassersystem diesen extremen Bedingungen standhalten. Zudem wird der gesamte Zug inklusive Scheiben und Türen eingefroren. Anschließend wird analysiert, wie lange die Frontscheiben benötigen, um wieder aufzutauen. Die Testungen betreffen darüber hinaus auch die Wärmedämmung, die Luftqualität und Energieeffizienz der Züge.
Cityjet Doppelstock neu im Fahrplan 2026 auf Schiene
Der getestete Zug soll im Fahrplan 2026 im Großraum Wien eingesetzt werden. Rund 1,5 Mrd. Euro werden in insgesamt 109 neue Cityjet-Doppelstockzüge in der Ostregion investiert, um damit auch die Kapazitäten deutlich aufzustocken. Die Einführung dieser modernen Doppelstockzüge ist Teil des größten Investitionsprogramms der ÖBB, das 6,1 Mrd. Euro für die Anschaffung von insgesamt rund 330 neuen Zügen bis 2030 vorsieht. Die neuen Doppelstockzüge werden vorwiegend in der Ostregion auf Schiene gehen – ihr Haupteinsatzgebiet wird die Nord-Süd-Achse über die Wiener Stammstrecke sein. Dazu zählen Verbindungen im REX-Verkehr von Znojmo/Retz über die Nordwestbahn bzw. Břeclav/Bernhardsthal über die Nordbahn zur Wiener Stammstrecke und weiter über die Südbahn nach Wiener Neustadt sowie Payerbach-Reichenau.
Text: Österreichische Bundesbahnen/red, Bild: ÖBB