
Endspurt beim Reaktivierungs-Projekt Weststrecke Trier: In gut einem Monat profitieren Fahrgäste auf der linken Moselseite von einer neuen Schienen-Infrastruktur, sechs neuen Stationen und einem ansprechenden SPNV-Angebot. Für den Start des Regionalverkehrs am 3. März 2024 arbeiten die Deutsche Bahn (DB AG), das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Trier und der Zweckverband SPNV-Nord weiterhin eng und gut zusammen. Derzeit führen die Bauteams letzte Arbeiten an Strecke und Verkehrsstationen aus.
Die Gleise sind so gut wie fertig
Wenige Wochen vor der geplanten Betriebsaufnahme ist der Streckenausbau für das Reaktivierungs-Projekt Weststrecke Trier weitgehend abgeschlossen, so die DB AG in einer Pressemitteilung vom 29. Januar 2025. Die Fachkräfte montieren aktuell noch vereinzelte Lärmschutz-Elemente und räumen an den Bau- und Lagerflächen entlang der Gleise auf. Zudem laufen die erforderlichen Abnahme-Prüfungen der Streckentechnik sowie Test- und Messfahrten weiter. Beim Projekt Weststrecke Trier handelt es sich um den 19 km langen Abschnitt Trier Ehrang – Igel/Konz. Die Linie umfährt den Trierer Hauptbahnhof und erschließt unter anderem die Altstadt direkt. Künftig sollen die beiden neuen Regionalbahnen RB 83 (Wittlich – Trier Hafenstraße – Trier Westbahnhof – Igel – Wasserbillig – Luxemburg) und RB 84 (Trier Hafenstraße – Trier Westbahnhof – Konz – Saarburg) über die Weststrecke verkehren. In einer Ausschreibung war DB Regio als Betreiber ermittelt worden.
Sechs neue Stationen (fast) startbereit
Bei den neuen Stationen Trier-Hafenstraße, Trier-Pallien, Trier-West, Tier-Euren, Trier-Zewen und Kreuz-Konz ist ebenfalls deutlich erkennbar, dass die Bauarbeiten die finale Phase erreicht haben. Bei allen sechs Haltepunkten sind die wesentlichen Bahnsteig- und Gleisbauarbeiten sowie die technische Ausrüstung abgeschlossen. Die Bauteams erledigen momentan die verbleibenden Pflasterarbeiten. Außerdem werden die Bahnsteig-Ausstattung und Geländer vervollständigt und die finalen elektrotechnischen Anschlüsse geschaffen. Alle neuen Stationen werden bei Aufnahme des Zugbetriebs nutzbar sein.
An der Station Trier-Hafenstraße führen die Bauteams neben den vorgenannten Arbeiten auch den erforderlichen Stahlbau aus und schließen die Elektrik an. Aufgrund von Liefer-Verzögerungen können die Aufzugsanlagen voraussichtlich erst bis Juni installiert werden.
Auch für die sehr komplexe nördliche und südliche Anbindung der Station Trier-Pallien zur Kaiser-Wilhelm-Brücke hat die DB den Stahlbeton-Rohbau errichtet. Für die Installation der Treppen und Aufzüge benötigen die Fachkräfte eine zusätzliche Sperrpause, da die Arbeiten nicht bei laufendem Zugverkehr erledigt werden können. Die Anlagen sollen bis spätestens November fertiggestellt sein.
Der Stahlbeton-Rohbau für die aufwändige Personenüberführung in Trier-West ist ebenfalls errichtet. Vor Ort setzt die DB in den kommenden Wochen die ergänzenden Stahlbau-Arbeiten um. Zum Start des Zugverkehrs ist die Personen-Überführung mit den Aufzügen aber noch nicht verfügbar – die vollständige Inbetriebnahme ist auch hier für Mitte Juni vorgesehen.
In der Station Kreuz-Konz müssen bis zur Inbetriebnahme derzeit noch die finalen elektrotechnischen Anschlüsse geschaffen und die Leit- und Signaltechnik ergänzt werden. Hier ist die DB weiterhin abhängig von den Kapazitäten am Markt.
Zwei Bahnübergänge weiter im Bau
Die Modernisierung des Bahnübergangs Trier-Euren ist gleichermaßen auf der Zielgeraden. Die Inbetriebnahme der Anlage ist vor dem Start der Regionalverkehrs vorgesehen. Für den Bahnübergang Trier-Zewen, den die DB mit einer neuen Schrankenanlage ausstattet, muss die Kantstraße über den Bahnübergang ab dem 10. Februar für den Kfz-Verkehr gesperrt werden. Fußgänger:innen können den Bahnübergang bis zum 3. März weiter nutzen. Mit Inbetriebnahme der Weststrecke ist eine komplette Sperrung des Bahnübergangs für wichtige technische Arbeiten sowie aus Sicherheitsaspekten erforderlich. Deren Dauer stimmt die DB derzeit mit der Stadt Trier ab. Eine Umleitung wird entsprechend ausgeschildert.
Weichenerneuerung für reibungslosen Übergang
Nach der Inbetriebnahme der Weststrecke kommt es vom 7. bis zum 10. März 2025 noch einmal kurzfristig zu verkehrlichen Einschränkungen. Grund hierfür ist die Erneuerung einer Weiche an der Moselbrücke von/nach Luxemburg, um diese neu verlässlich an die Infrastruktur anzubinden. Um den SPNV von/nach Luxemburg nicht einzuschränken, ist dieser Arbeitsschritt erst möglich, nachdem die Weststrecke befahren werden kann. Für die Fahrgäste wird in den betreffenden Tagen ein Ersatzverkehr zwischen Trier Hauptbahnhof und Luxemburg eingerichtet. Die DB und der Zweckverband SPNV-Nord informieren dazu frühzeitig noch einmal gesondert.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG / Eric Stockdreher