Mit einem Bündel an Neuentwicklungen treibt Daimler Buses die Transformation zur Elektro-Mobilität bei Omnibussen voran. Bereits bei den ersten eMobility Days 2022 in Mannheim hatte der Hersteller seine Strategie und den Zeitplan zur Elektrifizierung von Stadtlinien-, Überland- und Reisebussen aufgezeigt. Auf den eMobility Days 2024 wurden nun die neuesten Entwicklungen, Produkte und Services präsentiert sowie ein Ausblick auf künftige Technologien gegeben.
Der neue Mercedes-Benz eIntouro
Der seriennahe Prototyp des vollelektrischen Überlandbusses basiert auf dem bekannten, dieselgetriebenen Intouro, verfügt aber über einen batterie-elektrischen Antrieb mit LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat) und Zentralmotor. Die Reichweite liegt bei 500 km. Damit ermöglicht Daimler Buses die Umstellung auf E-Mobilität nun erstmals auch für Überlandlinien, Schulbus-, Shuttle- und Ausflugsverkehre sowie kleinere Reisen. Zwei Längen stehen zur Wahl: der 12,18 m lange eIntouro mit 50 Sitzen sowie der 13,09 m lange eIntouro M mit maximal 63 Sitzen. Bei beiden Fahrzeugen handelt es sich um Hochflurbusse, eine Low-Entry-Variante ist nicht dabei. Der eIntouro ist wahlweise mit ein oder zwei Batterie-Paketen mit jeweils nominal 207 kWh Kapazität verfügbar. Die Batterien sind unterflur platziert. Mit dem eIntouro führt Daimler Buses zudem eine neue Elektronik-Architektur ein. Diese ermöglicht erstmals eine drahtlose Software-Aktualisierung von Bussen, so genannte „Over-the-air“-Updates (OTA), ohne Werkstattbesuch. Die Technologie soll künftig in allen Daimler-Bussen zum Einsatz kommen. Kunden können den eIntouro Anfang 2025 bestellen, die Premiere des Serien-Fahrzeugs ist auf der Busworld Europe im Oktober 2025 in Brüssel vorgesehen. Erste Kunden-Auslieferungen sind ab 2026 geplant.
Neuer Mercedes-Benz eCitaro K
Ebenfalls vorgestellt wurde der neue eCitaro K. Mit einem Wendekreis von nur 17,28 m fühlt sich der kompakte 10,63-m-Bus auf engen, winkligen Linien in Vororten und Altstädten wie zuhause. Zu seinem bevorzugten Metier gehören Einsätze mit überschaubaren Fahrgastzahlen. Mit maximaler Batteriebestückung mit 588 kWh gewährleistet der kurze E-Bus bei günstigen Bedingungen eine Reichweite von 400 km. Der eCitaro K ist wahlweise mit zwei oder drei Türen erhältlich.
Mercedes-Benz eCitaro fuel cell nur mit Wasserstoff-Betrieb
Eine Weiterentwicklung gibt es beim eCitaro fuel cell: Der mit einer Brennstoffzelle als Range Extender ausgestattete E-Bus lässt sich künftig in bestimmten Einsatz-Szenarien im neuen Betriebsmodus H2-Mode ausschließlich mit Wasserstoff als Energiequelle betreiben. Batterie und Brennstoffzelle sind die Energiequelle für den Antrieb. Eine externe Ladung der Batterie während der Standphasen ist nun nicht mehr erforderlich – sie wird während der Fahrt von der Brennstoffzelle geladen. Damit kann der eCitaro fuel cell die Anforderung einzelner Verkehrsbetriebe abdecken, die den Einsatz von grünem Wasserstoff statt Netzstrom als Energiequelle bevorzugen.
Neue NMC4-Batterie im Mercedes-Benz eCitaro
Außerdem stellte Daimler Buses stellt die vierte Generation von Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien (NMC4) vor. Die neue Batteriegeneration wird eine hohe Energiedichte, die größere Reichweiten von E-Bussen ermöglicht, und eine sehr lange Lebensdauer kombinieren. Die längere Lebensdauer erreicht die Batterie dabei nicht nur bei schonender Ladung mit maximal 150 kW Ladeleistung, sondern auch bei regelmäßigen Schnellade-Vorgängen mit bis zu 300 kW Ladeleistung. Die neuen NMC4-Batterien werden ab Anfang 2026 im eCitaro, eCitaro G, eCitaro K sowie eCitaro fuel cell Verwendung finden.
Daimler Buses Solutions
Abgerundet wurden die eMobility Days 2024 durch die Vorstellung des Portfolios der Daimler Buses Solutions GmbH: Das Unternehmen hat sich auf die Beratung von ÖPNV-Betreibern sowie auf die Konzeption und den Aufbau von Elektromobilitäts-Infrastruktur spezialisiert. Daimler Buses kann daher in Zusammenarbeit mit den Experten der Daimler Buses Solutions GmbH auf Wunsch das gesamte E-Mobilitäts-System aus einer Hand liefern: von der Machbarkeits-Analyse über den individuell konfigurierten E-Bus bis zur kompletten E-Infrastruktur einschließlich Baumaßnahmen, E-Installationen, Ladegeräten, Batteriespeicher, Lademanagement-System und weiteren digitalen Diensten.
Text: Daimler Buses/red, Bild: Daimler Buses