Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Mrd.Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 % gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Mio. Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1,23 Mrd. Euro). Für 2024 rechnet die Bahn wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro.
Der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz sagte in Berlin: „Das Jahr 2023 war eine Zeitenwende: Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Mrd. Euro zusätzlich investieren. Damit treiben wir die Umsetzung unserer Strategie der Starken Schiene weiter voran. Denn nur mit einem leistungsfähigen Netz können wir die klima- und verkehrspolitischen Ziele des Bundes und mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene erreichen.“
Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 so genannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Dabei werden die Strecken durchgängig saniert – vom verlängerten Bahnsteig über den Oberbau bis hin zum digitalen Stellwerk. Bis 2030 soll so ein über 9000 km langes Hochleistungsnetz in Deutschland zur Verfügung stehen. Den Anfang macht in diesem Jahr die rund 70 km lange Riedbahn zwischen Frankfurt (Main) und Mannheim. Während einer Testphase im Januar ist es gelungen, gegenüber konventionellen Baustellen das Fünffache an Baumaterial zu verbauen.
Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Mrd. Euro – rund 13 % weniger als 2022. Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 % auf rund 26,2 Mrd. Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 % auf rund 5,9 Mrd. Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Mrd. Euro – ein Plus von 7,4 % gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 % auf rund 43,5 Mio. Personen-km, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Mio. Personen-km (plus 9 %) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 % auf rund 5,6 Mrd. Euro.
Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Mrd. Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 % mehr als im Vorjahr. Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 % auf rund 1,12 Mrd. Trassen-km. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64 % (im Vorjahr: 65,2 %). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91 % (im Vorjahr: 91,8 %).
Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Mrd. Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber sind Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungs-Arbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr sowie aus Effizienzsteigerungs-Maßnahmen. Im Fernverkehr wird eine Pünktlichkeit von zirka 70 %, bei DB Regio von ungefähr 93 % vorausgesagt.
Text: DB/red, Bild: Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus