Die DB arbeitet weiter mit Hochdruck am viergleisigen Bahnausbau zwischen Nürnberg und Bamberg. Die Ausbaustrecke ist Teil der Schnellfahrstrecke München – Berlin. Dieses Jahr wurde viel geschafft: Insgesamt 16 Brücken, zwei S-Bahnhöfe, den Überholbahnhof Eggolsheim und drei Durchlässe wurden auf dem Streckenabschnitt fertig, dazu kommen rund 20 Kilometer neues Gleis und 20 neue Weichen. Jetzt steht ein weiterer Meilenstein an: Die Bahn bindet im Dezember Teile der neuen Infrastruktur ans Schienennetz an. Vom 10. bis einschließlich 16. Dezember 2023 wird die Bahnstrecke deshalb zwischen Nürnberg und Bamberg für umfassende Bauarbeiten gesperrt.
Nicole Kumpfmüller-Böhm, Gesamtprojektleiterin für den Bahnausbau Nürnberg – Bamberg: „Wir bauen eine hochmoderne und leistungsfähige Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg. Durch die Viergleisigkeit schaffen wir mehr Platz auf der Schiene. Das bedeutet mehr Verbindungen und mehr Zuverlässigkeit auf Frankens Schienennetz. Wir haben dieses Jahr alle Bauschwerpunkte im Zeit- und Kostenrahmen geschafft und viele Teilinbetriebnahmen gefeiert. Nächstes Jahr gehen unsere Arbeiten in hohem Tempo weiter.“
Ab dem neuen Fahrplan im Dezember 2023 sind dank der zusätzlichen Infrastruktur mehr Verbindungen im Nah- und Fernverkehr möglich. Auf der S-Bahn-Linie S1 (bislang S 3) wird in der Hauptverkehrszeit das Angebot im Abschnitt Erlangen – Forchheim von zwei auf drei Züge pro Stunde verdichtet. Zwischen Neumarkt und Nürnberg fährt die S-Bahn künftig in einem reinen 20-Minuten-Takt ohne Taktabweichungen. Der neu an den Start gehende Franken-Thüringen-Express (siehe Regionalverkehr 5-2023) kann zwischen Nürnberg und Bamberg im 30-Minuten-Takt statt wie bisher im Stundentakt fahren. Darüber hinaus verkehren auf der Strecke mehr Hochgeschwindigkeitszüge zwischen München und Berlin.
Um die neue Infrastruktur (insbesondere den um drei Gleise erweiterten Überholbahnhof in Eggolsheim und den Mittelbahnsteig im Bahnhof Eltersdorf) in Betrieb zu nehmen, müssen im Zeitraum vom 10. bis 16. Dezember 2023 umfassende Arbeiten in allen Bauabschnitten durchgeführt werden. Die Bauteams werden in drei Schichten in parallel drei Abschnitten im Einsatz sein. Ein Fokus liegt auf der Installation der Leit- und Sicherungstechnik; neue Schienen und Weichen werden an das Bahnsystem angeschlossen. Im Abschnitt Altendorf – Hirschaid – Strullendorf wird an der Oberleitung sowie an Brücken und Gleisen gebaut. Darüber hinaus werden Lärmschutzwände errichtet. Im Abschnitt Forchheim – Eggolsheim sowie im Raum Eltersdorf führt die DB letzte Arbeiten für verschiedene Inbetriebnahmen durch.
Währende der Streckensperrung werden die ICE-Züge zwischen München/Nürnberg und Berlin großräumig über Würzburg (teilweise mit Zusatzhalt) umgeleitet. Dadurch verlängert sich die Fahrzeit um rund 90 bis 120 Minuten. Die ICE-Sprinter-Verbindungen zwischen München/Nürnberg und Berlin entfallen. Alle ICE-Halte in Coburg, Bamberg und Erlangen entfallen wegen der Umleitung. Die IC-Verbindungen von Karlsruhe nach Leipzig entfallen zwischen Nürnberg und Leipzig. Regionalverkehrszüge und S-Bahnen werden durch Busse ersetzt. Zwischen Nürnberg und Bamberg werden Express- und Schnellbuslinien eingesetzt. Die S-Bahn-Linie S 6 zwischen Nürnberg und Neustadt (Aisch) entfällt (bis auf wenige Ausnahmen in den frühen Morgen- und späten Abendstunden) komplett. Es verkehren Busse des Ersatzverkehrs zwischen Neustadt und Siegelsdorf. In Siegelsdorf besteht Anschluss an den RE 10 und die RB 12 nach Fürth.
Text: Deutsche Bahn AG/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Hans-Martin Issler