Fahrgäste in Berlin und Brandenburg können sich auf besseren Mobilfunk-Empfang in Regionalzügen der DB freuen: Im Auftrag des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) macht DB Regio die Fensterscheiben von 21 Triebzügen nachträglich durchlässig für Mobilfunk-Signale. Mit modernster Lasertechnologie wird dafür ein feines Muster in die hauchdünne Metallschicht eingebracht, die sich auf den Scheiben befindet. Diese Schicht hat den Zweck, die Sonnen-Einstrahlung zu verringern; sie behindert aber auch den Mobilfunk.
Demonstrationszug fährt bereits
Die Länder Berlin und Brandenburg sind bundesweit die ersten Aufgabenträger, die DB Regio mit dem nachträglichen Lasern der Zugfenster beauftragt haben. Die Scheiben werden damit für Handy-Signale so durchlässig wie normales Fensterglas. Ein Demonstrationszug mit gelaserten Scheiben ist bereits seit Oktober 2023 in Berlin und Brandenburg unterwegs. Jetzt werden im Werk von DB Regio Nordost in Berlin-Lichtenberg 20 weitere Talent-2-Triebzüge der Baureihe 442 gelasert. Thomas Dill, Bereichsleiter Qualitätsmanagement beim VBB, sagte am 8. November 2024: „Im VBB fahren bereits diverse neue Züge, deren Fenster für den Mobilfunk durchlässiger sind. Mit dem nachträglichen Lasern der Zugfenster bringt der VBB jetzt auch ältere Regionalbahnen auf den Qualitätsstandard der neueren Züge.“ Carsten Moll, Leiter für den DB-Nahverkehr in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Das Lasern ist ein besonders nachhaltiger Weg, den Fahrgästen mehr Komfort zu bieten, denn für besseren Handy-Empfang müssen wir keine einzige Zugscheibe austauschen.“
Modernisierung innerhalb eines Tages
Gelasert werden die Züge während ihrer regulären Werkstattaufenthalte. Innerhalb eines Arbeitstages können die Techniker einen dreiteiligen Talent komplett bearbeiten. Bis Mitte Dezember 2024 sollen alle 21 Züge, die im Netz Elbe-Spree fahren, über mobilfunk-durchlässige Fenster verfügen. Sie bilden damit die erste Fahrzeugflotte der DB in einer Region, die komplett mit nachträglich gelaserten Scheiben unterwegs ist. Die Triebzüge sind planmäßig auf den Linien Dessau – Senftenberg (RE 7), Oranienburg – Potsdam (RB 20) und Golm – Flughafen BER (RB 23) im Einsatz.
Über die Ausstattung der Züge für den Regionalverkehr entscheiden grundsätzlich die Bundesländer, die den Nahverkehr auf der Schiene bei den Verkehrsunternehmen bestellen. Die DB will deshalb weitere Aufgabenträger für das Verfahren des nachträglichen Scheiben-Laserns gewinnen. Neufahrzeuge werden bereits ab Werk mit mobilfunk-durchlässigen Scheiben geliefert, darunter neue Siemens-Mireo-Triebzüge für DB Regio auf den Linien Leipzig – Frankfurt (Oder; RE 10) und Leipzig – Hoyerswerda (RE 11). Im Raum Berlin sind auch die neuen Siemens-Mireo-HC-Triebzüge der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG), die ebenfalls im Netz Elbe-Spree verkehren, mit gelaserten Scheiben ausgestattet.
Text: DB Regio/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Dominic Dupont