Die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben die Verkehre im Teilnetz Ostee-Alster (OSTA) neu vergeben: Den Zuschlag erhielt am 27. November 2023 die DB Regio AG. Das OSTA unfasst den stark nachgefragten Hanseexpress Hamburg – Schwerin – Bad Kleinen – Rostock (RE 1) sowie die neu einzurichtenden Linien Lübeck – Bad Kleinen – Rostock (RE 2) und Lübeck – Bad Kleinen – Schwerin (RE 4). Die Bahntochter, die bereits heute Betreiberin des RE 1 ist, geht im Dezember 2027 für 14 Jahre bis 2041 an den Start. Das OSTA-Vergabeverfahren lief seit Oktober 2023, insgesamt hatten nur zwei Verkehrsunternehmen Angebote abgegeben.
Die bisher auf dem Hanseexpress verkehrenden Doppelstock-Wendezüge sollen durch neue, ein- und doppelstöckige Triebzüge des Typs Coradia Stream Alstom ersetzt werden. Diese kommen als Drei-, Fünf- und Achtteiler zum Einsatz. Um für das hohe Passagier-Aufkommen gerüstet zu sein, werden insgesamt 18 Züge (neun Drei- und neun Fünfteiler) beschafft. Diese Einheiten sollen zwischen Hamburg und Büchen zu den Hauptverkehrszeiten auch in Kombination aus Drei- und Fünfteiler mit mehr als 720 Sitzplätzen verkehren. Weiter nach Mecklenburg-Vorpommern hinein können aufgrund begrenzter Bahnsteiglängen auf absehbare Zeit nur Fünfteiler (RE 1) bzw. Dreiteiler (RE 2 und RE 4) fahren. Die Länder wollen sich für eine Verlängerung der Bahnsteige einsetzen. Auf den Linien RE 2 und RE 4 starten die neuen Züge erst ab Ende 2029, da der Abschnitt zwischen Lübeck und Bad Kleinen noch elektrifiziert werden muss.
Zu den Neuerungen im Teilnetz OSTA gehören neben den beiden neuen Linien RE 2 und RE 4, die zweistündlich verkehren sollen, auch mehr Halbstundentakte und ein Nachtverkehr zwischen Hamburg und Büchen. Weitere Leistungsverbesserungen ergeben sich auf der Strecke zwischen Schwerin und Rostock. Dort wird es, abgestimmt auf die neuen Linien RE 2 und RE 4 sowie den Fernverkehr, täglich etwa ein stündliches Fahrtenangebot (teilweise mit Umstieg in Bad Kleinen) geben.
Ein ganzheitliches Ausstattungskonzept der Fahrzeuge inklusive frischem Fahrzeug-Design innen und außen nach dem Landeskonzept Mecklenburg-Vorpommern sowie WLAN bringen den Fahrgästen mehr Komfort. In den Bereichen Fahrgastinformation und Vertrieb werden Digitalisierung und Echtzeitinformation eine zentrale Rolle einnehmen. Beibehalten wird der bewährte Zugbegleiter-Einsatz auf allen Zugfahrten. Darüber hinaus ist Sicherheitspersonal im Teilnetz OSTA häufiger präsent.
Dr. Anjes Tjarks (Die Grünen), Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, sagte: „Die Mobilitätswende in Hamburg gelingt nur, wenn die Mobilitätswende in der gesamten Metropolregion gelingt. Das Deutschlandticket hat auch im Regionalverkehr die Nachfrage nochmal deutlich gesteigert. Daher ist es ein gutes Signal, wenn wir gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern den Hanseexpress zwischen Hamburg und Rostock weiter stärken. Wir werden den Fahrgästen ein qualitativ hochwertiges Angebot machen und insgesamt die Kapazitäten auf den Strecken auf mehr als vier Millionen Zugkilometer im Jahr erhöhen.“
Claus Ruhe Madsen (CDU), Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, führte aus: „Wir freuen uns über das Ergebnis der Ausschreibung, das auch für die Fahrgäste in Schleswig-Holstein erhebliche Verbesserungen bedeutet. Bei mehr Fahrtkomfort gibt es durch die bis zu achtteiligen Fahrzeuge deutlich höhere Sitzplatzkapazitäten. Mit mehr Halbstundentakten und einem Nachtverkehr wird Büchen besser an Hamburg angebunden. Das macht es noch attraktiver, von dem Auto auf die Bahn umzusteigen. So funktioniert Mobilitätswende.“
Reinhard Meyer (SPD), Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Wir wollen uns mit dem länderübergreifenden Teilnetz OSTA für die Zukunft rüsten. Ziel ist es, mit neuen, modernen Fahrzeugen und verdichteten Takten die Kapazitäten für alle Nutzergruppen auszubauen – mehr alltagstaugliche, umweltfreundliche Mobilität, die unsere norddeutschen Regionen verbindet.“
Text: Tim Schulz/pr, Bild: Regionalverkehr