Die Schwarzwaldbahn verbindet in technisch anspruchsvoller Streckenführung das Rheintal mit dem Bodensee. Für den dort verkehrenden RE Karlsruhe – Offenburg – Donaueschingen – Singen – Konstanz besteht ein unbefristeter Verkehrsvertrag mit DB Regio. Das Land Baden-Württemberg hat sich Anfang Januar entschieden, auf die zu Ende 2026 bestehende Kündigungsmöglichkeit zu verzichten. Stattdessen haben sich das Landesverkehrsministerium und die Bahntochter über den Zuschussbedarf für die Jahre 2027 bis 2032 geeinigt. Das Land kann den Vertrag aber schon zu Ende 2029 erstmalig wieder kündigen.
Das stündliche Angebot auf der Schwarzwaldbahn bleibt erhalten. Da aufgrund der Haushaltslage des Bundes momentan nicht sicher ist, ob die Länder künftig ausreichend Regionalisierungsmittel bekommen, hat Baden-Württemberg zunächst von Angebotsausweitungen abgesehen. Sollten mehr Regionalisierungsmittel vom Bund fließen, können auch später noch einzelne Taktlücken bei der Schwarzwaldbahn geschlossen werden. Zudem werden verschiedene Teilstücke durch Überlagerung mit anderen Netzen ohnehin deutlich häufiger bedient – beispielsweise zwischen Engen und Konstanz. Die bei den Fahrgästen beliebten Doppelstockzüge werden weiter verkehren. Besonders verschlissene Sitze und Fenster werden erneuert; zudem erhalten alle Wagen eine Auffrischung der Außenlackierung.
Eine entsprechende Ergänzungsvereinbarung wurde am 9. Januar 2024 vom Amtschef des Verkehrsministeriums, Berthold Frieß, unterschrieben. Hierzu sagte Frieß: „Mit Neuausschreibungen gehen in der Regel Verbesserungen beim Fahrplan und beim Rollmaterial einher. Sie bringen aber auch Risiken mit sich. Mit Stuttgart 21 und der Elektrifizierung der Hochrheinbahn stehen im gleichen Zeitraum schon zwei anspruchsvolle Transformationsprozesse an. Deswegen setzen wir bei der Schwarzwaldbahn vorerst auf Kontinuität anstelle des Risikos, dass etwa ein Neubetreiber wegen des Fachkräftemangels nicht genügend Lokführer findet.“
David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg, erläuterte: „Die Schwarzwaldbahn ist eine der schönsten und bekanntesten Eisenbahnstrecken in Deutschland und als Gebirgsbahn ein Wahrzeichen für die Region. Umso mehr freue ich mich, dass wir von DB Regio weiter für unsere Fahrgäste unterwegs sein können. Rund elf Millionen Menschen, so viele wie vor Corona, sind 2023 mit der Schwarzwaldbahn gefahren. Mein großer Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die täglich für die Reisenden im Einsatz sind.“
Abschließend sagte Berthold Frieß: „Auf der Schwarzwaldbahn gab es in den letzten zwei Jahren nach einer Streckensanierung Probleme im Zusammenspiel von Rad und Schiene, die die DB aber engagiert angegangen ist. Den Beschäftigten der Schwarzwaldbahn wünsche ich deshalb für die nächsten Vertragsjahre alles Gute!“
Text: Verkehrsministerium Baden-Württemberg/red, Bild: Stefan Heinz