
DB Regio bleibt in der Mitte des Freistaats am Zug: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat der Bahntochter am 24. März 2025 den Zuschlag im Wettbewerbsverfahren Isar-Noris-Altmühl erteilt. Bis Ende Dezember 2040 wird sie weiterhin die Regionalzüge zwischen Nürnberg und Augsburg bzw. München betreiben, darunter auch den RE 1 Nürnberg – Ingolstadt – München, der zwischen Nürnberg und Ingolstadt über die Schnellfahrstrecke verkehrt. Hier sollen neue Siemens-Triebzüge anstelle der störanfälligen Wendezüge des Herstellers Škoda Transportation fahren.
Stellungnahmen und Kommentare
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte: „Insgesamt steigern wir das Angebot in diesem Netz um 6 % auf jährlich 6,4 Mio. Zug-km. Der größte Bonus ist die Einführung des Stundentakts beim Regionalexpress zwischen München, Ingolstadt und Nürnberg.“ Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG, ergänzte: „Mit den neuen Siemens-Fahrzeugen vom Typ Desiro HC haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht. Sie fahren seit Juni 2024 zwischen Nürnberg, Coburg und Erfurt ebenfalls auf einer Schnellfahrstrecke. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich Fahrgäste spätestens ab Ende 2028 auf ein deutlich zuverlässigeres Angebot freuen können.“ Der neue Verkehrsvertrag startet für den RE 1 bereits im Dezember 2028, für die Linien RB 16 (Nürnberg –) Treuchtlingen – Ingolstadt – München und RE 60 Nürnberg – Treuchtlingen – Augsburg ein Jahr später. Der RE 60 fuhr bisher als RE 16 – um Verwechslungen mit der RB 16 zu vermeiden, kommt ab Ende 2029 die neue Bezeichnung RE 60.
Neue und gebrauchte Fahrzeuge
DB Regio wird im neuen Vertrag auf dem RE 1 sieben neue Fahrzeuge vom Typ Desiro HC des Herstellers Siemens in einer druckdichten Hochgeschwindigkeits-Variante einsetzen. Auf der Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt sind besondere Fahrzeuge notwendig, die eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h erreichen und dem hohen Druck standhalten, wenn sie einem schnellen ICE im Tunnel begegnen. Auf den beiden anderen Linien wird DB Regio weiterhin mit den Doppelstockzügen vom Typ Twindexx des ehemaligen Fahrzeugherstellers Bombardier fahren. Die 15 sechsteiligen und drei vierteiligen Fahrzeuge dieses Typs werden jedoch um weitere sechs vierteilige Fahrzeuge ergänzt.
Stundentakt beim RE 1 Nürnberg – München
Auf fast allen Streckenabschnitten des Netzes Netz Isar-Noris-Altmühl gibt es bereits einen dichten Takt mit mindestens einem Regionalzug pro Stunde. Lediglich auf der Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt fährt der RE 1 bislang überwiegend zweistündlich. Diese Angebotslücke wird ab Ende 2028 auf der gesamten Strecke von Nürnberg nach München mit Direktzügen im durchgehenden Stundentakt geschlossen, täglich von frühmorgens bis spätabends. Bei den anderen beiden Linien bleibt das Angebot im neuen Vertrag weitgehend auf dem heutigen Niveau. So verkehren im Abschnitt Treuchtlingen / Weißenburg – Nürnberg zusätzlich zum Stundentakt montags bis freitags Verstärkerzüge, die morgens und nachmittags für einen Halbstundentakt sorgen. Im Berufsverkehr verdichten einzelne Verstärker zwischen München und Ingolstadt das Fahrplanangebot. Ab Dezember 2029 bestellt die BEG zudem bei besonders stark nachgefragten Zügen im Zulauf auf Nürnberg und München in der Hauptverkehrszeit Züge mit acht bzw. zehn statt bisher sechs Doppelstockwagen und erhöht damit die Sitzplatzkapazität.
Text: BEG/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Claus Weber