Der Vorstand der Deutschen Bahn (DB AG) hat am 13. September 2024 eine Vereinbarung zum Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an die dänische Transport- und Logistik-Gruppe DSV für einen Unternehmenswert von 14,3 Mrd. Euro unterzeichnet. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergibt sich damit ein Gesamtverkaufswert in Höhe von 14,8 Mrd. Euro. Als neuer Eigentümer sieht DSV Investitionen in Höhe von rund 1 Mrd. Euro in Deutschland in den kommenden drei bis fünf Jahren vor. Die Einigung bedarf noch der abschließenden Zustimmung durch den Aufsichtsrat der DB sowie des Bundes. Ein Abschluss der Transaktion wird nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und wird die Verschuldung deutlich reduzieren.
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, sagte am 13. September 2024 in Berlin: „Der Verkauf von DB Schenker an DSV markiert die größte Transaktion in der Geschichte der DB. Im Einklang mit unserer Starke-Schiene-Strategie konzentrieren wir uns geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schienen-Infrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa. Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns. Im Fokus der nächsten drei Jahre steht die strukturelle Sanierung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit.“ Die Konzentration auf das Kerngeschäft ist eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung der langfristigen Strategie der Starken Schiene, die – im Einklang mit den verkehrspolitischen Zielen des Bundes – auf die Steigerung der Verkehrsleistung im SPNV und des Anteils der Schiene am Güterverkehr abzielt.
DB Schenker erhält mit DSV einen finanzstarken Eigentümer und neue Wachstumsperspektiven. Ziel ist es nach Angaben von DSV, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Transport und Logistik zu schaffen – DB Schenker wird dabei elementarer Pfeiler, der Logistik-Standort Deutschland soll erheblich profitieren.
Die Noch-Bahntochter kann sich mit ihren rund 72.700 Beschäftigten an über 1850 Standorten in mehr als 130 Ländern künftig im Verbund mit DSV dynamisch weiterentwickeln. Die vorgesehenen Investitionen sollen zusätzliches, nachhaltiges Wachstum fördern. Darüber hinaus hat DSV ein klares Bekenntnis zur deutschen Mitbestimmung und zu bestehenden Tarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen gegeben. DB Schenker gehört zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand.
Die DB hatte den offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Prozess entsprechend den Vorgaben des EU-Rechts zur Veräußerung von DB Schenker im Dezember 2023 gestartet. In dem kompetitiven Verkaufsprozess hat sich DSV mit dem für die Bahn eindeutig wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt.
Text: DB AG/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Michael Neuhaus