Die DB hatte 2022 mit der Erneuerung der Dach-Membran auf der Bahnsteighalle des Dresdner Hauptbahnhofs begonnen. Da eine fachgerechte Verarbeitung des textilen Gewebes nur unter bestimmten Temperatur-Bedingungen möglich ist, beschränkte sich die Montage auf die warmen Jahreszeiten. Das Hallenschiff wurde dafür in drei Abschnitte eingeteilt, sodass jährlich abschnittsweise die alte Dachhaut entfernt und die neue lichtdurchlässige Glasfaser-Membran am Tragwerk montiert wurde.
Dachhaut-Erneuerung nach Winterschäden
Im Winter 2010/11 hatte das erst 2006 fertiggestellte Hallendach starke Schäden davongetragen. Um künftige Schnee- und Eislasten tragen zu können, wurden insgesamt 18 so genannte Skylights montiert. Dabei handelt es sich um Stahl-Glas-Abdeckungen, auf denen sich Schnee-Verwehungen und Eisbruch ablagern können, ohne die darunter liegenden Trichter für den Abfluss des Schmelz- und Regenwassers zu verstopfen. Jedes Skylight ist 11 m lang und über 7 t schwer. Ein Skylight kann eine Last von bis zu 33 t tragen.
Aufwendige Montage
Für die Montage der Membran waren auf dem Dach 30 Industriekletterer im Einsatz. Um dieses Bauvorhaben erfolgreich und fristgerecht abzuschließen, wirkten über 100 Projektbeteiligte mit, die 1200 Ausführungspläne zu bearbeiten, zu prüfen und umzusetzen hatten. Neben der präzisen Bauausführung musste auch die Baustellen-Logistik innerhalb und außerhalb des Bahnhofs sorgfältig geplant werden. Denn einerseits sollten die Einschränkungen für die Reisenden und Bahnhofsbesucher auf das unbedingt notwendige Maß reduziert werden, andererseits mussten Baumaßnahmen im Umfeld des Bahnhofs mit der Landeshauptstadt Dresden abgestimmt werden.
2025 werden noch Restarbeiten durchgeführt
Nun sind die Bauarbeiten weitgehend beendet. Heiko Klaffenbach, Leiter des Bahnhofsmanagements Dresden, sagte am 12. November 2024: „Mit der Erneuerung der Dachhaut konnten wir die Funktionalität der Dachkonstruktion wiederherstellen und dauerhaft sichern. So bleibt die vom Architekturbüro Foster + Partners beabsichtigte Verbindung zwischen der historischen Stahlkonstruktion aus dem 19. Jh. und der Dach-Membran des 21. Jh. erhalten.“ Im Verlauf des Jahres 2025 werden noch abschließende Arbeiten erledigt. Dazu gehören das Entfernen der Sicherungsnetze und Arbeitsplattformen unter dem Dach sowie die Installation eines Schneefangs. Die Gesamtkosten, die vom Bund, dem Freistaat Sachsen und der DB getragen werden, belaufen sich auf rund 50 Mio. Euro.
Text: red/pr, Bild: Regionalverkehr