Ein Jahr nach Inbetriebnahme der ersten „StromFahrer“ im Dortmunder Linienverkehr ziehen die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) ein positives Fazit: Die Elektrobusse haben mit ihrer Zuverlässigkeit einen stabilen Betrieb garantieren können und in Summe etwa 1 Mio. km auf den Straßen der Stadt zurücklegt. Durch den klimafreundlichen E-Bus-Betrieb konnten während der vergangenen 12 Monate mehr als 465.000 l Diesel eingespart werden. DSW21 hat damit einen Schadstoffausstoß in Höhe von etwa rund 1250 t CO₂ vermieden und aktiven Klimaschutz betrieben.
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DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger sagte am 2. Oktober 2024: „Unsere StromFahrer sind quasi lautlos und außerdem gänzlich emissionsfrei unterwegs. Damit zahlen sie nachweislich auf die Lebensqualität in unserer Stadt ein. Unterm Strich haben wir mit den Fahrzeugen gute Erfahrungen im Linienbetrieb gemacht, und ich freue mich auch über die positive Resonanz unserer Fahrgäste.“ Jaeger übte aber auch Kritik an der Bundesregierung: „Angesichts dieser ermutigenden Erfahrungen ist es umso bitterer, dass die Fördermittel für E-Busse seitens der Politik massiv gekürzt worden sind. Auf diesem Wege konterkariert man letzten Endes die erstrebenswerten Ziele der Verkehrswende.“ DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes freut sich über die Zuverlässigkeit der neuen E-Busse: „Wir haben nun einen Winter und einen Sommer hinter uns und konnten witterungsunabhängig stets mit einer relativ stabilen Reichweite arbeiten. Auch die Lade-Infrastruktur ist mit einer Verfügbarkeit von 99 % voll im Soll und erfüllt alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Linienbetrieb.“
Mindestreichweite und Schnellladefähigkeit
DSW21 hatte im Zuge des StromFahrer-Projekts insgesamt 30 E-Busse des Typs Urbino 18 electric beim Hersteller Solaris beschafft. Die Gelenkbusse verfügen über eine Mindestreichweite von 200 km und haben schnelladefähige Akkus. So ist kein Nachladen auf der Strecke notwendig. Das Aufladen findet zentral auf dem Betriebshof Brünninghausen statt. Ein weiterer Vorteil dabei: Die Busse können flexibel eingesetzt werden – etwa bei Großveranstaltungen wie der Fußball-EM oder auch als Teil des NachtExpress-Angebots.
Seit Herbst 2023 waren die ersten StromFahrer zunächst im Pilotbetrieb werktags auf den Buslinien 445, 447 und 450 im Einsatz. Anfang 2024 wurde dann mit zunehmender Fahrzeugzahl auf die stark frequentierte Linienverknüpfung 470-440-437 umgeschwenkt. Sie durchquert die Stadt von Mengede im Nordwesten nach Sölde im Südosten. Die Busse kommen hier insgesamt auf eine tägliche Fahrleistung von mehr als 300 km. Dies begründet auch eine weitere betriebliche Besonderheit: An der eigens errichteten Umsteigehaltestelle am Betriebshof Brünninghausen werden die Busse bei Bedarf gegen frisch aufgeladene Fahrzeuge ausgetauscht. Dies passiert in der Regel einige Male am Tag.
Aufwändige Vorbereitungen notwendig
Bevor DSW21 2023 mit der gänzlich neuen Antriebstechnologie in Betrieb gehen konnte, waren aufwändige Vorbereitungen notwendig. So hatte das Verkehrsunternehmen hunderte Mitarbeitende in der Werkstatt und im Fahrdienst im Umgang mit einer neuen Antriebstechnologie schulen müssen – während der reguläre Linienbetrieb im vollen Umfang weiterlief. Auch die Ladeinfrastruktur musste aufwändig installiert werden: Das DEW21-Tochter-Unternehmen DONETZ verlegte extra eine 8-MW-Stromanbindung, über die der Betriebshof in Brünninghausen mit zertifiziertem Ökostrom versorgt wird. Zudem schwebte eine 5 MW starke und 150 t schwere Trafostation am Haken eines Schwerlastkrans ein und wurde spektakulär im Boden versenkt. Sie bildet gemeinsam mit drei weiteren, etwas kleineren Trafostationen und einer Übergabestation das Rückgrat der Ladeinfrastruktur.
Maximalleistung im Schnellladebereich
Der Betriebshof Brünninghausen verfügt nun über insgesamt drei Ladebereiche: Im Schnellladebereich bis zu 10 StromFahrer mit einer Maximalleistung von 300 kW aufgeladen werden – etwa 2 Std. reichen hier aus, um eine relativ leer gefahrene Batterie wieder ausreichend zu füllen. Im südlichen Bereich des Betriebshofs stehen weitere acht Ladepunkte mit einer Ladeleistung von etwa 150 kW bereit. Komplettiert wird dies von 12 weiteren Ladepunkten in der neuen Bushalle.
Für den Einstieg in die Elektromobilität hat DSW21 fast 38 Mio. Euro investiert. Rund 13,6 Mio. davon waren öffentliche Fördermittel.
Text: red/pr, Bild: DSW21