
Wie kann die Elektrifizierung von Busflotten im ÖPNV weiter finanziert werden? Diese Frage stellten sich viele Kommunen und Verkehrsunternehmen nach der ersatzlosen Streichung der Bundesförderung im Februar 2024. In diesem Sommer ließen Nachrichten aus Berlin wieder aufhorchen: Nach monatelanger Ungewissheit hatte die Bundesregierung das Förderprogramm für Busse mit alternativen Antrieben unerwartet wieder aufgenommen.
Vorgehensweise sorgt für Irritationen
Während die Förderung von E-Bussen einerseits grundsätzlich zu begrüßen ist, sorgt die Ausgestaltung dieser förderpolitischen Maßnahme andererseits für Irritationen. Die Einreichungsfrist des dritten Förderaufrufs betrug nur, wie üblich, wenige Wochen, fiel mitten in die Ferienzeit und war damit für viele Flottenbetreiber zu kurz. Zudem wurden bei der Antragstellung öffentliche Akteure bevorzugt und die Bewilligung der Mittel steht unter Finanzierungsvorbehalt. Im schlimmsten Fall bleibt die Finanzierung aus, und alle Anträge wurden umsonst gestellt. Diese Vorgehensweise ist nur schwer mit den internen Arbeits- und Beschaffungsprozessen von Kommunen und privaten Busunternehmen in Einklang zu bringen. Verständlicherweise sind immer mehr Stimmen aus der Branche zu hören, die von der Politik mehr Dialog fordern.
Aktualisierter Förderratgeber
Aber: Es gibt Alternativen zur Bundesförderung. Der aktualisierte „M3E Förderguide: Elektrische Busse und Ladeinfrastruktur“ des auf nachhaltige Mobilität spezialisierten Beratungsunternehmens M3E zeigt, dass nach wie vor in mehreren Bundesländern tragfähige und teils passgenauere Fördermodelle und Finanzierungsoptionen existieren, die nicht nur eine mittel- bis langfristige Planung ermöglichen, sondern sich oft auch besser in bestehende Beschaffungsstrategien integrieren lassen. Der kostenlose Leitfaden liefert eine kompakte Übersicht über aktuelle Fördermöglichkeiten sowie Einsparungspotenziale und zeigt, wie Busflotten wirtschaftlich und nachhaltig umgestellt werden können. Im Gegensatz zur Vorgängerversion bietet der neue Förderguide zudem eine Übersicht relevanter Förderprogramme auf EU-Ebene, die gezielt die Einführung von Elektrobussen, Wasserstoffbussen und Ladeinfrastruktur unterstützen.
Umfassender Überblick
Der Förderguide von M3E zeigt alle existierenden Alternativen in Deutschland auf: Aktuell gibt es in neun Bundesländern insgesamt zehn Förderprogramme, die die Finanzierung eines busbasierten elektrischen ÖPNV unterstützen. Bezuschusst werden in der Regel Neufahrzeuge und junge Gebrauchte mit batterie-elektrischen Antrieben (BEV), Brennstoffzellen-Antrieben (FCEV) und Plug-in-Hybrid-Antrieben (PHEV) sowie der Aufbau der zum Betrieb notwendigen Lade- bzw. Tankinfrastruktur. Je nach Programm werden bis zu 90 % der Investitionsmehrkosten gefördert. Der Ratgeber informiert über Förderhöhen, Voraussetzungen und Fristen. Neben den Subventionen auf Bundesland-Ebene werden einige EU-Programme aufgeführt, die ebenfalls relevant sein können, um Finanzierungslücken zu schließen. Schließlich erinnert der Ratgeber auch an das Instrument THG-Quote (Treibhausgas-Minderungsquote), das in seinem Umfang freilich keine Förderung ersetzt, aber als kontinuierliche Einnahmequelle nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Weiterführende Informationen sowie eine Möglichkeit zum kostenfreien Download des M3E Förderguides gibt es hier.
Text: M3E/red, Bild: M3E (KI-generiert)


