
Der Mercedes‑Benz eCitaro erreicht einen neuen Meilenstein: Mehr als 2500 Einheiten des Niederflur-Elektrobusses wurden seit dem Serienstart Ende 2018 ausgeliefert. Darunter sind Großaufträge aus deutschen Städten wie Stuttgart, Hamburg, Bonn, Dresden, Bremen, Wiesbaden, Nürnberg und Mannheim, aber auch von Verkehrsbetrieben in Frankreich, Italien, Schweden, Österreich, der Schweiz und Polen.
Wachsende Varianten-Vielfalt
„Dank ständiger Weiterentwicklung hat der batterie-elektrische Mercedes‑Benz eCitaro seine Erfolgsgeschichte weiter ausgebaut und fortgeschrieben“, sagte Mirko Sgodda, Head of Marketing, Sales und Customer Services Daimler Buses, am 30. Juni 2025 in Stuttgart. Der Elektrobus deckt inzwischen annähernd 100 % aller Forderungen von Verkehrsbetrieben nach maximaler Reichweite ab. 2018 ging der eCitaro zunächst als 12,14 m langer Solobus mit einer Batteriekapazität von bis zu 243 kWh an den Start. Heute ist er mit vier bis maximal sechs Batteriepaketen aus der dritten Lithium-Ionen-Batteriegeneration NMC3 und einer Gesamtkapazität von bis zu 588 kWh ausgerüstet. Dieselbe Leistungsstärke entwickelt der eCitaro K mit 10,63 m Länge. Beide Solobus-Varianten sind mit zwei oder drei Türen ausgestattet. Ergänzt wird die eCitaro-Modellfamilie durch den 18,13 m langen und drei- oder viertürigen Gelenkbus eCitaro G, der mit minimal vier und maximal sieben Batteriepaketen mit zusammen bis zu 686 kWh Kapazität ausgerüstet werden kann.
2023 kamen der eCitaro fuel cell und der eCitaro G fuel cell heraus, beide ausgestattet mit einer 60-kW-Brennstoffzelle als Range Extender und Wasserstoff-Behältern auf dem Dach. Dadurch vergrößern sich die möglichen Reichweiten ohne Nachladen. Die Basis der Solo- und Gelenkbusse bildet ein batterie-elektrischer Antrieb mit NMC3-Hochvoltbatterien. Die Brennstoffzelle erzeugt Strom aus Wasserstoff und dient zur Verlängerung der Reichweite. Drei NMC3-Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 294 kWh kommen beim Solobus eCitaro fuel cell zum Einsatz, beim Gelenkbus eCitaro G fuel cell sind es wahlweise drei oder vier Batteriepakete mit maximal 392 kWh Energiekapazität.
Eine weitere Neuheit ist 2025 auf den Markt gekommen: Der mit Brennstoffzelle als Range Extender ausgestattete eCitaro fuel cell lässt sich künftig in bestimmten Einsatzszenarien im neuen Betriebsmodus „H2‑Mode“ ausschließlich mit Wasserstoff als Energiequelle betreiben. Batterie und Brennstoffzelle sind auch in dieser Betriebsstrategie die Energiequelle für den Antrieb. Eine externe Ladung der Batterie während der Standphasen am Netz ist im H2-Modus jedoch nicht mehr erforderlich, da sie während der Fahrt von der Brennstoffzelle aufgeladen wird.
Ab 2026 steht schließlich die Ausstattung aller eCitaro-Varianten mit neuen NMC4-Batterien auf dem Programm, die noch mehr Kapazität, noch höhere Reichweiten und eine noch längere Lebensdauer sogar bei regelmäßigen Schnellladevorgängen mit bis zu 300 kW Ladeleistung ermöglichen.
Neuartiges Thermo-Management
Von Beginn an senkte das neuartige Thermo-Management des eCitaro den Energiebedarf für Heizung, Lüftung und Klimatisierung um rund 40 % gegenüber dem Citaro mit Verbrennungsmotor und legte so die Basis für eine praxisgerechte Reichweite des E-Busses. So werden beispielsweise die Hochvoltbatterien auf Idealtemperatur temperiert. Der Fahrgastraum wird energiesparend durch eine Wärmepumpe beheizt. Daraus resultieren ein Minimum an Energieverbrauch und ein Maximum an Reichweite sowie Leistungsfähigkeit, Lebensdauer und Ladefähigkeit der Batterien.
Sicherheits-Einrichtungen
Das Cockpit aller eCitaro-Varianten entspricht nahezu vollständig dem gewohnten Erscheinungsbild des Citaro. Allein die Instrumentierung wird angepasst: An die Stelle des Drehzahlmessers tritt ein Powermeter. Im Instrumentenfeld des eCitaro fuel cell und des eCitaro G fuel cell gibt eine weitere Anzeige wichtige Informationen zum prozentualen Füllstand der Wasserstoff-Behälter. Ein Sicherheits-Schwerpunkt umfasst die Hochvolttechnik mit aufprallsicher montierten Batteriemodulen und gut geschützten Hochvoltkabeln. Die Batterien sind nach den Gefahrgutvorschriften geprüft und zertifiziert. Mit Tests von Zelle, Zellmodul, Batteriepaket und den Batteriegruppen im Fahrzeug sind die Batteriesysteme sehr sicher.
Flexible Ladetechnologie
Schon bei der Vorstellung des eCitaro gab es neben der Depot-Ladung auch Lösungen für das Opportunity Charging. Bei den aktuellen Varianten ist die Ladetechnologie per Ladestecker mit vier unterschiedlichen Ladesteckdosen-Positionen modular aufgebaut. Der eCitaro ist zudem mit Pantograf oder Ladeschienen lieferbar. Auch in diesem Fall ist stets eine Ladesteckdose am Fahrzeug verbaut.
Text: Daimler Buses/red, Bild: Daimler Buses