
Knapp vier Jahre nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 fahren erstmals wieder durchgängig Züge zwischen Trier, Gerolstein und Köln. Dafür hat die Deutsche Bahn (DB AG) im Schulterschluss mit den Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, den Gemeinden sowie den SPNV-Aufgabenträgern die von den Wassermassen stark beschädigte Strecke zwischen Trier und Hürth-Kalscheuren wiederaufgebaut.
Umfangreiche Bauarbeiten
Die Bahn stellte in den vergangenen Jahren die betroffenen Stationen, mehr als 20 Brücken und Stützbauwerke sowie 10 km Bahndamm wieder her und modernisierte auf der rund 160 km langen Strecke die gesamte Leit- und Sicherungstechnik. Dafür wurden in Gerolstein und Euskirchen zwei neue elektronische Stellwerke (ESTW) errichtet und mehr als 200 neue Signale angeschlossen. Zudem wurden die Flutschäden an 24 Bahnübergängen behoben und diese technisch erneuert. Weite Teile der Eifelstrecke konnten bereits zwischen Herbst 2021 und Sommer 2022 abschnittsweise wieder in Betrieb genommen werden, als letztes folgte am 16. Juni 2025 das Teilstück Gerolstein – Kall. Reisende kommen nun wieder bequem auf der Schiene in die Eifel – allerdings nur für rund zwei Monate: Ab dem 24. August 2025 sind weitere Bausperrungen auf Teilstrecken erforderlich, da die Bahn dann mit der Elektrifizierung der Strecke beginnt. Ein dauerhafter durchgehender Zugverkehr auf der Eifelstrecke ist nach jetzigem Stand voraussichtlich erst im Lauf des Jahres 2028 möglich.
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Anlässlich des Zugstarts am 16. Juni 2025 trafen sich Vertreter von DB AG und Politik am Bahnhof Gerolstein, um das für die Region wichtige Ereignis zu feiern. „Heute fahren erstmals seit der schrecklichen Flutkatastrophe vor vier Jahren wieder Züge zwischen Gerolstein und Köln. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg und ein echter Grund zur Freude“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) erläuterte: „Unser Ziel ist es, die Zukunft der Eifelstrecke als zentrale Verkehrsachse des Personen- und Güterverkehrs mit regionaler und überregionaler Bedeutung für Mobilität, Wirtschaft und Tourismus sicherzustellen. Noch attraktiver wird die Strecke dann durch die Elektrifizierung, für die ich mich seit Jahren eingesetzt habe.“ Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder (Die Grünen), ergänzte: „Die Elektrifizierung der Strecke bedeutet sowohl vom Bauumfang als auch vom Finanzvolumen einen Kraftakt. Aber es wird sich lohnen: Die Elektrifizierung bietet Chancen für die Unternehmen in der Region und für die Menschen bessere und bequemere Reisezeiten.“ Die Elektrifizierung finanzieren die Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Text: DB AG/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Stefan Wildhirt