Der Supermarkt kommt vor die Haustür: Ab Frühjahr 2023 versorgt ein Einkaufsbus mehrere Gemeinden in Nordhessen mit frischen und regionalen Lebensmitteln. Mit dem Pilotprojekt sichern die Deutsche Bahn (DB) und die Supermarktkette REWE die Nahversorgung in ländlichen Gebieten, sodass weniger Menschen mit dem Auto in den nächsten Supermarkt fahren müssen. Vorgestellt wurde der 18 Meter lange Shopping-Bus am 20. Januar 2023 auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Das in Grün und Rot gehaltene Fahrzeug kommt jeweils zu festen Zeiten in mehrere Gemeinden der Landkreise, Kassel, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg. Mit 700 verschiedenen Produkten entspricht das Angebot dem Sortiment eines regulären Supermarkts und reicht von Obst und Gemüse über gekühlte Frischwaren und Tiefkühlprodukte bis hin zu Getränken und Kosmetik. Neben Fairtrade-Produkten besteht das Sortiment zum großen Teil aus regionalen Waren mit den Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“.
Die Bahntochter DB Regio Bus Mitte ist für den Fahrbetrieb und die Wartung des Einkaufsbusses zuständig. Für den Einsatz als Supermarkt wurde der Gelenkbus umgebaut: Gegenüber einem regulären Linienbus sorgen unter anderem zusätzliche Klimaanlagen für einen angenehmen Einkauf. Mit Hochleistungsakkus kann der Markt bis zu acht Stunden ohne externe Stromversorgung betrieben werden. Der Einkaufsbus ist der weitere Schritt einer Kooperation von REWE und DB: Bereits im Jahr 2021 hatte ein Supermarktzug ein mobiles Einkaufserlebnis an zahlreiche Bahnhöfe gebracht.
Für die DB soll der Einkaufsbus zum Gelingen der Mobilitäswende beitragen und in ländlichen Gebieten eine alltagstaugliche Alternative zum Auto sein. Für die Flächenversorgung betreibt DB Regio Bus bereits sieben so genannte Medibusse mit medizinischer Ausstattung an Bord, die als rollende Arztpraxen oder für mobile Erstversorgung und Impfaktionen in ländlichen Regionen unterwegs sind. Auch REWE möchte neue und nachhaltige Wege in der Nahversorgung zu erschließen.
Text: Tim Schulz, Bild: DB AG / Dominik Schleuter