Elektrobusse etablieren sich mehr und mehr im Stadtbild. Viele Verkehrsunternehmen planen in den kommenden Jahren die komplette Umrüstung ihres Fuhrparks auf emissionsfreie Fahrzeuge. Doch die Herausforderungen der E-Mobilität bleiben vielfältig. Auf der 14. Elektrobuskonferenz (ElekBu), die am 27. und 28. März 2023 im Estrel Hotel Berlin stattfindet, wirft der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) einen Blick auf den aktuellen Stand bei Technik, Fahrzeugen, Betriebshöfen und Werkstätten. Auf die Besucher warten zahlreiche Vorträge aus der Praxis von ÖPNV-Betreibern aus der Fläche und in Großstädten. Begleitet wird die ElekBu von einer Fachmesse, auf der viele Hersteller ihre neuen Fahrzeuge und Komponenten vorstellen.
2023 wird mit dem VDV-Zukunftskongress „Autonomes Fahren im Öffentlichen Verkehr“ erstmalig eine weitere Veranstaltung in die ElekBu integriert. Neben der Digitalisierung und der E-Mobilität gehört autonomes Fahren zu den großen Innovationsthemen – in Deutschland steht das automatisierte Fahren vor der Piloteinführung, der gesetzlichen Erlaubnis folgen die ersten Projekte. ÖPNV-Unternehmen diskutieren den aktuellen Stand mit Industrie, Wirtschaft und Politik.
Zwei parallel laufende E-Bus-Foren bieten an beiden Konferenztagen spannende Vorträge: Die Themenblöcke lauten unter anderem „Alternative Antriebe im ländlichen Raum“, „Praxiserfahrungen aus dem Betrieb“, „Energie“, „Brandschutz“ und „Depotgestaltung“. Auf der Fachmesse heißen die Themenschwerpunkte „Aktueller Stand bei Komponenten, Systemen und Elektrobussen“, „Komponenten für Ladeinfrastruktur“ sowie „Software für Betriebshof- und Lademanagement“. Als Austeller vertreten sein werden unter anderem ABB, Air Products, die DEVK Versicherungen, EBS ebus solutions, INIT, IVECO BUS, IVU Traffic Technologies, Kiepe Electric, Konvekta, MAN Truck & Bus, MCV, PSI Transcom, Quantron, SBRS, Schunk, Solaris, Valeo und van Hool.
Die Besucher können sich nicht nur an den Ständen über das Portfolio der Aussteller informieren, sondern auch im Rahmen von Fachvorträgen in den E-Bus-Foren. Die INIT GmbH stellt beispielsweise das intelligente Lademanagementsystem MOBILEcharge vor, mit dem E-Busse pünktlich, bedarfsgerecht und kostenoptimiert geladen werden können. Das System berechnet für alle anstehenden Ladevorgänge einen Ladeplan, der die Effekte der Lastverschiebung nutzt. In der Praxis bedeutet das, dass die E-Busse im Depot ankommen und an das Ladekabel angeschlossen werden, der Ladevorgang aber durch MOBILEcharge gesteuert zu einem späteren Zeitpunkt und ggf. mit einer geringeren Leistung beginnt. Im Idealfall lässt sich eine Reduktion der maximalen Ladeleistung um 30 Prozent erreichen. Bezogen auf die Gesamtkosten kann sich damit eine Ersparnis bei den Stromkosten um etwa 15 Prozent ergeben. Weitere Einsparungen sind durch die Nutzung variabler Stromtarife möglich, wenn bevorzugt zu den günstigsten Zeiten geladen wird, sowie durch eine Reichweitenprognose. In diesem Fall sorgt das System dafür, dass nur die Strommenge geladen wird, die auch wirklich für den nächsten Umlauf benötigt wird. Beleuchtet wird das Thema „Einsparen von Energiekosten“ auch in einem entsprechenden INIT-Fachvortrag am 28. März 2023 um 11.45 Uhr.
Das Programm im Forum „Autonomes Fahren“ läuft an beiden Tagen jeweils nachmittags. Hier lauten die Themenblöcke „Stand der Technik des autonomen Fahrens“, „Aktuelle Fahrzeugkonzepte für das autonome Fahren im ÖPNV“, „Aktuelle Projekte in Deutschland“ sowie „Entwicklungen in Europa und der Welt“.
Text: Tim Schulz, Bild: Solaris Bus & Coach