Ein leises Surren, sonst ist da nur der Wind in den Uferbäumen und das Plätschern des Wassers. Fast lautlos gleiten die Fähren auf den BVG-Linien im Berliner Südosten dahin – umweltfreundlich, barrierefrei und mit viel Platz für Fahrräder. Am 1. Januar 2014, vor genau zehn Jahren also, feierte die BVG den Beginn eines neuen Zeitalters: Mit dem Betriebsstart der ersten Solarschiffe auf den Linien F11 und F12 begann auch auf den Berliner Gewässern die Ära der Elektromobilität. Nur wenig später, im April 2014, gingen auch auf den Saisonlinien F21 und F23 die elektrisch angetriebenen Katamarane in Betrieb. Eigner und Betreiber war und ist im Auftrag der BVG die Weiße Flotte Stralsund. Getauft sind die Schiffe auf die Namen „FährBär1“ bis „FährBär4“.
Während die Linie F11 (Baumschulenstraße, Fähre – Oberschöneweide, Wilhelmstrand) nahe der S-Bahn-Station Baumschulenweg über die Spree führt, quert die Linie F12 (Grünau, Wassersportallee – Wendenschloß, Müggelbergallee) nahe der S-Bahn-Station Grünau die Dahme. Die Saisonlinie F21 verläuft von Schmöckwitz, Zum Seeblick über den Langen See nach Krampenburg. Etwas weiter nördlich, am Kleinen und Großen Müggelsee, verläuft die Linie F23, die unter anderem Müggelheim und Rahnsdorf ansteuert.
„Die schlanke Wasserlinie hat eine geringe Wasserverdrängung zur Folge und verbraucht somit weniger Energie“, schwärmte die BVG in einer Pressemitteilung vom 27. Dezember 2013 zur Premiere der Solarfähren. Und: „Berlin ist damit Vorreiter für den kohlendioxidfreien Personentransport auf dem Wasser.“ Das gilt bis heute. Die vier Schiffe sind unverändert und mit großer Zuverlässigkeit auf der Spree und ihren Nebengewässern unterwegs. Beliebt sind sie bei Fahrgästen und Besatzungen gleichermaßen. Den umweltfreundlichen Antrieb übernehmen Elektromotoren. Die Versorgung mit Energie erfolgt über Solarzellen auf dem Dach der Fähren. Bei genügender Sonneneinstrahlung ermöglicht das System ein Fahren allein mit Solarenergie, bei schlechtem Wetter sichern die Batterien die Einsatzbereitschaft. Über Nacht werden die Batterien zusätzlich per Landstrom aufgeladen. Zum 10. Geburtstag wünscht die BVG den vier FährBären und ihren Besatzungen noch viele ruhige Überfahrten und allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
Text: BVG/red, Bild: BVG/Christian Retzlaff