Der Verkehrsvertrag auf der Strecke Sömmerda –Buttstädt mit der Erfurter Bahn (EB) läuft im Dezember 2024 aus. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat der Freistaat Thüringen wieder der EB den Zuschlag erteilt. Der neue Vertrag gilt für den Zeitraum von Dezember 2024 bis Ende 2029. Er sieht eine Beibehaltung der aktuellen Linienführung Sömmerda – Buttstädt und eine Fortschreibung des derzeitigen Verkehrsangebots mit unveränderter Taktlage vor. Somit werden die Anschlüsse in Sömmerda Richtung Erfurt und Magdeburg beibehalten. Das Verkehrsangebot wird weiterhin aus einem täglichen Zweistundentakt mit einzelnen Verstärkern in den Hauptverkehrszeiten bestehen. Dabei wird das Angebot für die Fahrgäste leicht ausgeweitet: Montags bis freitags werden zusätzliche Fahrten um 14.06 Uhr ab Buttstädt sowie um 14.36 Uhr ab Sömmerda bestellt. Die Erfurter Bahn wird auch zukünftig die bekannten Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle einsetzen.
Trotz einer weiterhin geringen Fahrgastnachfrage hält der Freistaat Thüringen an der Pfefferminzbahn fest, um den ÖPNV im Landkreis Sömmerda zu stärken. Ziel ist, die Erreichbarkeit der zentralen Orte zu gewährleisten und die ÖPNV-Angebote quantitativ als auch qualitativ zu erhalten und möglichst zu verbessern. Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Die Linke) sagte: „Die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen in allen Thüringer Regionen ist ein zentrales Anliegen der Thüringer Landesregierung. Dazu gehört auch eine gute Anbindung aller Regionen im ÖPNV-Netz. Mit dem neuen Verkehrsdurchführungsvertrag bieten wir den Menschen im Einzugsbereich der Pfefferminzbahn weiterhin einen attraktiven SPNV.“
Beim Abschnitt Sömmerda – Buttstädt handelt es sich um das 23 km lange Reststück der 53 km langen Pfefferminzbahn, die urspünglich von Straußfurt über Sömmerda und Buttstädt nach Großheringen führte. Zwischen Straußfurt (an der Strecke Erfurt –Nordhausen) und Sömmerda sowie zwischen Buttstädt und Großheringen (an der Hauptbahn Erfurt – Halle/Leipzig) ruht der Personenverkehr seit 2007 bzw. 2017. Eine Wiederaufnahme des SPNV auf kompletter Länge wird vom Freistaat Thüringen derzeit in einem Gutachten zur Reaktivierung von Eisenbahnstrecken untersucht und im Masterplan Schiene bewertet. Die Ergebnisse beider Studien sollen noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Die vergleichsweise kurze Laufzeit des Verkehrsvertrags der Pfefferminzbahn bis 2029 gewährleistet, dass die Ergebnisse beider Studien in einem anschließenden Folgeverfahren berücksichtigt werden können.
Text: Tim Schulz/pr, Bild: Deutsche Bahn AG/Christian Bedeschinski