
Der Vergabeausschuss des Zweckverbands go.Rheinland hat in seiner aktuellen Sitzung beschlossen, die SPNV-Leistungen auf der Linie RB 20 („euregiobahn“) an die DB Regio AG zu vergeben. Der neue Verkehrsvertrag tritt am 13. Dezember 2026 in Kraft und läuft bis zum 13. Dezember 2031. Geplant ist ein jährlicher Leistungsumfang von rund 1,7 Mio. Zug-km.
Elektrifizierung ab Anfang der 2030er Jahre
Die vergleichsweise kurze Vertragslaufzeit von nur fünf Jahren steht im Zusammenhang mit der sukzessiven Elektrifizierung des Streckennetzes der EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH (EVS). Ab 2032 sollen auf der euregiobahn elektrische Triebzüge verkehren, derzeit werden Dieseltriebzüge aus den 1990er Jahren eingesetzt. Die RB 20 umfasst den Ringlinie von Stolberg (Rheinl) Hbf über Alsdorf, Herzogenrath und Aachen Hbf nach Stolberg sowie die in Stolberg abzweigenden Strecken nach Stolberg-Rathaus und Düren (über Eschweiler und Langerwehe). Die Abschnitte Stolberg – Alsdorf – Herzogenrath, Stolberg – Stolberg-Rathaus und Stolberg – Langerwehe gehören zum EVS-Streckennetz und sind nicht elektrifiziert. Auf den Teilstücken Herzogenrath – Aachen Hbf – Stolberg und Langerwehe – Düren nutzt die euregiobahn mit Oberleitung ausgestattete Hauptstrecken der Deutschen Bahn (DB AG). Bis auf den Abschnitt Stolberg – Alsdorf, der im Stundentakt befahren wird, ist die RB 20 von montags bis samstags halbstündlich unterwegs. An Sonn- und Feiertagen wird durchgehend stündlich gefahren.
22 modernisierte Talent
Für den Betrieb werden 22 in den letzten Jahren modernisierte Fahrzeuge vom Typ Talent (Baureihe 643.2) des Herstellers Bombardier Transportation eingesetzt. Die zweiteilige Dieseltriebzüge verfügen über eine komfortable Ausstattung mit neuen Sitzpolstern, Echtzeit-Fahrgastinformationen, USB-Ladestationen und einem leistungsfähigen Videosystem. Zwischen den Endfahrwerken verfügen die 643.2 über einen 80 cm hohen Wagenboden, sodass von 76 cm hohen Bahnsteigen barrierefrei eingestiegen werden kann. Die Flotte wurde im Zuge der vorherigen Vergabe umfassend modernisiert und wird für die nächsten fünf Jahre weiterhin eingesetzt. Ursprünglich standen 26 Einheiten zur Verfügung – zwei Züge brannten nach Defekten aus, zwei Fahrzeuge wurden zur Entnahme von Ersatzteilen herangezogen und anschließend verschrottet.
Kommentare
Marcel Winter, Geschäftsführer von go.Rheinland, sagte am 4. Dezember 2025: „Mit der Vergabe an DB Regio stellen wir die Mobilität für Fahrgäste im Aachener Raum entlang des Streckenverlaufs der RB 20 für die kommenden Jahre sicher. Die eingesetzten Fahrzeuge bieten zudem einen adäquaten Komfort und ermöglichen einen stabilen Betrieb während des Zeitraums der Elektrifizierung.“ Frederik Ley, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio NRW, erklärte: „Wir freuen uns darüber, dass wir auch für die ‚euregiobahn‘ den Zuschlag erhalten haben. Wir kümmern uns weiterhin um die zuverlässige und sicherere Beförderung unserer Fahrgäste.“
Text: go.Rheinland/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Wolfgang Klee


