Ab dem 8. April 2024 gibt es ausgedünnte Fahrpläne für die eurobahn-Linien im Ostwestfalen-Lippe- sowie im Teutoburger Wald-Netz. Ziel dieser Änderung ist es, den Fahrgästen ein zuverlässiges und planbares Angebot zu bieten. Hintergrund der Angebotsreduzierung sind die Herausforderungen des Fachkräftemangels sowie die erhöhten Krankenstände, die sich stark auf die Zuverlässigkeit des eurobahn-Zugangebots auswirken. „Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv geprüft und analysiert, wie wir unter Anbetracht der schwierigen Bedingungen unseren Fahrgästen die benötigte Zuverlässigkeit und Fahrplanstabilität bieten können. Mit den Fahrplan-Anpassungen tragen wir den Themen sowie auch unserer Mitarbeiter-Fürsorge Rechnung“, sagt Karsten Schulz, Technischer Geschäftsführer der eurobahn, am 19. März 2024 in Düsseldorf. Gültig sind die Fahrplanänderungen vorerst bis zu den Sommerferien, dann wird die Sachlage erneut evaluiert.
Auf zwei Linien werden die Fahrpläne ausgedünnt. Die RB 65 von Rheine nach Münster ist montags bis freitags üblicherweise im Halbstundentakt im Einsatz, ab dem 8. April werden innerhalb der nachfragestarken Zeitlagen ein Drittel der Zugleistungen entfallen. Die „Teuto-Bahn“ (RB 66) von Münster nach Osnabrück ist künftig im Zweistundentakt unterwegs (bisher stündlich). Der parallel verkehrende RE 2 kann weiterhin genutzt werden.
Andere Linien entfallen teilweise oder komplett. Beim „Warendorfer“ zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld (RB 67) entfällt ab dem 8. April der Zugverkehr, hier wird auf die Linien RB 69 (Münster – Hamm – Bielefeld) und den Rhein-Ruhr-Express (RRX) verwiesen. Der Streckenabschnitt zwischen Gütersloh und Isselhorst-Avenwedde wird mit Bussen im Schienenersatzverkehr (SEV) bedient. Auf dem „Porta-Express“ (RE 78) von Nienburg über Minden nach Bielefeld wird zwischen Nienburg und Minden den Verkehr vollständig eingestellt. Alternativ fahren Busse im SEV. Auch der „Leineweber“ (RE 82) von Bielefeld über Detmold nach Altenbeken fährt ab dem 8. April nicht mehr, sodass die Fahrgäste auf die RB 72 (Herford – Paderborn) und RB 73 (Bielefeld – Lemgo) ausweichen müssen.
In Nordrhein-Westfalen fehlen allein bis Ende 2024 rund 500 Mitarbeitende in verschiedenen Berufsgruppen der Nahverkehrsbahnen. Bis 2027 gehen mehr als 600 Lokführer in den Ruhestand. Mit einer großangelegten Beschäftigungsoffensive, die im September 2023 vom Verkehrs- und Umweltministerium des Landes NRW auf den Weg gebracht wurde, haben die Akteure aus Politik und Bahnbranche ihr Engagement zur Fachkräftegewinnung verstärkt. Insgesamt werden hierfür 6 Mio. Euro bereitgestellt. Damit werden 2024 insgesamt 650 Kursplätze für den Quereinstieg Lokführer*In angeboten, 50 % mehr als bisher. Auch die eurobahn ist Partner von Fokus Bahn – aktuell befinden sich rund 20 Teilnehmer in der Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer, darüber hinaus noch ein Dutzend in der Fortbildung „Fahren unter Anleitung“. Im zweiten Quartal starten weitere Qualifizierungskurse und Maßnahmen. Darüber hinaus ist die eurobahn Ausbildungsbetrieb für die klassische dreieinhalbjährige Berufsausbildung Eisenbahner*in im Betriebsdienst. eurobahn-Geschäftsführer Schulz: „Wer noch einen Ausbildungsplatz ab August 2024 sucht, darf sich gerne melden.“
Text: eurobahn/red, Bild: eurobahn / C. Köster, 2017