
Seit einem Vierteljahrhundert bummeln historische Schienenbusse sowie Triebzüge der Baureihe 628 durch das Teufelsmoor und über die Stader Geest. Unter dem Namen Moorexpress verbinden sie von Mai bis Oktober samstags und an Feiertagen die Hansestädte Bremen und Stade miteinander. Angeboten werden vier Zugpaare, die unterwegs in Osterholz-Scharmbeck, im Künstlerdorf Worpswede, in Bremervörde und am Kultur- und Museumsbahnhof Deinste halten.
100 km Eisenbahn-Freizeitverkehr
Betreiber der Ausflugszüge ist die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb), die im Nordwesten Niedersachsens unter anderem regulären Personenverkehr auf den Strecken Bremerhaven – Cuxhaven und Bremerhaven – Bremervörde – Buxtehude erbringt. Erstmalig unterwegs war der Moorexpress zwischen Mai und Oktober 2000 auf dem Abschnitt Osterholz-Scharmbeck – Bremervörde, seit der Saison 2006 wird bereits ab Bremen Hbf und weiter bis nach Stade gefahren. Damit ist die Moorexpress-Strecke 100 km lang und gilt als längster Eisenbahn-Freizeitverkehr Deutschlands. Zunächst fuhren ausschließlich Schienenbusse der Baureihe 796, die seit einigen Jahren durch Dieseltriebzüge der Baureihe 628 ergänzt werden.
Großes Geburtstagsfest in Gnarrenburg
Den 25. Moorexpress-Geburtstag feierte die evb am 10. Mai 2025 mit einem Bahnhofsfest in Gnarrenburg. Hier konnten historische Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der evb besichtigt werden, darunter der Triebwagen T 164 aus dem Jahr 1955 sowie die kürzlich restaurierte Diesellokomotive 211 323 von 1962. Als „Gäste“ waren die bekannte Diesellok 219 001 des selbstständigen Triebfahrzeugführers Roland Sandkuhl sowie eine Schienenbus-Garnitur der Museumseisenbahn Ammerland-Barßel-Saterland dabei. Die dreiteilige Einheit pendelte zusammen mit dem Moorexpress-Schienenbus als Fünfteiler zwischen Bremen und Stade. Ein Höhepunkt des Festtages war die Taufe des Triebwagens 628 151 auf den Namen „Worpswede“: Das im Innenraum renovierte und in den alten evb-Farben Rot und Beige beklebte Fahrzeug aus dem Jahr 1993 wird künftig an der Seite einer Schienenbus-Einheit als zweites Regelfahrzeug auf dem Moorexpress eingesetzt. Ebenfalls getauft wurde der in den letzten Jahren komplett sanierte Schienenbus-Steuerwagen mit der Nummer 116: Der frisch lackierte Zweiachser hört jetzt auf den Namen „Gnarrenburg“.
Einen seiner letzten Einsätze hatte hingegen der Triebzug 628 150: Das Fahrzeug hat am 1. August 2025 Fristablauf und wird abgestellt. Sollte sich kein Käufer finden, droht die Verschrottung.
Text: red, Bild: Regionalverkehr