Bereits seit Sommer 2023 fährt die E-Lok 101 019-8 mit Vollwerbung für die Kooperation „Fahrtziel Natur“ vor Intercity- und Eurocity-Zügen durch Deutschland. Die Maschine wirbt mit großflächigen Fotomotiven für die umweltfreundliche Anreise mit Bahn und Bus – auf der einen Seite in den Nationalpark Sächsische Schweiz, auf der anderen Seite in den Nationalpark Hohe Tauern. Nun hat die grüne „Urlaubslok“ Gesellschaft bekommen. Am 29. Juli 2024 wurde im Münchner Hauptbahnhof mit 101 039-6 die zweite Fahrtziel-Natur-Lokomotive vorgestellt: Die Schwestermaschine ist ebenfalls komplett mit Fotomotiven beklebt und wirbt für das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen sowie den Schweizerischen Nationalpark.
101 039-6 ist bereits seit Mai in ihrer neuen Beklebung im Einsatz. Die verspätete Präsentation der Lok in München erfolgte im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie des Umweltministers Thorsten Glauber (Freie Wähler). „Die Lok wird in ganz Deutschland auf das Allgäu als eine der schönsten Regionen Bayerns aufmerksam machen“, sagte Ministerpräsident Söder. „Ich wünsche ihr allzeit eine sichere und pünktliche Fahrt!“ Glauber ergänzte: „Wir wollen das Naturparadies Allgäuer Hochalpen erhalten. Dazu brauchen wir Lösungen für nachhaltige Mobilität in der Region.“ Bad Hindelang und Oberstdorf, die Tore zum Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen, setzen sich schon lange für eine nachhaltige Mobilität ein. Das Design von 101 039-6 wurde in Zusammenarbeit mit dem Modellbahn-Hersteller Roco entwickelt, der die Lok als H0-Modell herausbringt.
Seit 2001 engagieren sich die drei großen deutschen Umweltverbände – der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) – zusammen mit der Deutsche Bahn (DB AG) in der Kooperation Fahrtziel Natur. Ziel ist es, den touristischen Verkehr in sensiblen Naturräumen vom privaten Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern und damit Kohlendioxid-Emissionen zu vermeiden. Für dieses Engagement wurde die Kooperation wiederholt als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Vom Alpenraum bis zum Wattenmeer vereinigt die Kooperation 24 Fahrtziel-Natur-Gebiete – und es werden stetig mehr. Die Gemeinden und Verkehrsunternehmen vor Ort setzen sich jeweils dafür ein, dass attraktive Tourismus-Angebote mit klimafreundlichen Mobilitätskonzepten verknüpft werden.
In Bad Hindelang und Oberstdorf können Einheimsiche wie Urlauber auch ohne Auto mobil sein. Die beiden Gemeinden sind über die Strecke Augsburg/München – Kempten – Immenstadt – Oberstdorf an das Schienennetz angebunden. Das EMMI-MOBIL, ein On-Demand-Angebot mit zwei Elektro-Kleinbussen, bringt die Fahrgäste entweder zur nächsten Bus- oder Bahnstation oder direkt ans Ziel. Urlauber mit Gästekarte können die Elektro-Shuttles sowie diverse Linienbusse in beiden Orten kostenfrei nutzen.
Text: Tim Schulz, Denkinger Kommunikation; Foto: Bad Hindelang Tourismus/Wolfgang B. Kleiner