
Die Initiative zur Verkehrssicherheit „Deutschland blickt’s“ startet im kommenden Jahr – und die Daimler Truck-Segmente Mercedes-Benz Trucks und Daimler Buses unterstützen den Verein Blicki e.V. mit Fahrzeugen und Event-Standorten. Im Mittelpunkt des Projekts stehen unter anderem die neuen Herausforderungen beim Thema Verkehrssicherheit, die durch die zunehmende Elektrifizierung des Straßenverkehrs entstehen: etwa verändertes Fahrverhalten und neue Geräuschkulissen.
Blicki e.V. verfügt über ein Netzwerk an Experten für kindgerechtes Lernen im Bereich Mobilität und hat bundesweit bislang über 90.000 Kinder geschult. Die Zusammenarbeit mit beiden Daimler-Truck Segmenten wurde im Bundesverkehrsministerium in Berlin von VDA-Präsidentin und Blicki‑Botschafterin Hildegard Müller, Achim Puchert, CEO Mercedes-Benz Trucks und Vorstandsmitglied von Daimler Truck, sowie Till Oberwörder, CEO Daimler Buses und Dirk Hendler, Geschäftsführer des Blicki e.V., bei einer gemeinsamen Presseveranstaltung bekanntgegeben.
Engagement für mehr Verkehrssicherheit
LKW und Bussen als großen und schweren Fahrzeugen kommt laut Daimler-Truck beim Thema Verkehrssicherheit eine besondere Bedeutung zu, da sie im Falle eines Unfalls oft gravierendere Folgen verursachen können. Mercedes‑Benz Trucks und Daimler Buses verfolgen mit ihrer Strategie zur Verkehrssicherheit daher die Vision vom unfallfreien Fahren und setzen auf aktive und passive Sicherheitssysteme sowie Trainings und Schulungen für Fahrerinnen und Fahrer.
Für die Initiative „Deutschland blickt’s“ wollen sie unter anderem Fahrzeuge sowie Vertriebs- und Service‑Standorte für Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt Schulungen zur Verfügung stellen. Die auf mehrere Jahre angelegte Zusammenarbeit will für mehr Rücksicht, Vorsicht und Weitsicht im Straßenverkehr sensibilisieren. Dahinter steht das Ziel, ein neues Miteinander im Verkehr zu fördern – dies gewinnt gerade im Zeitalter der E‑Mobilität an Bedeutung.
Kinder und Jugendliche im Fokus
Ein weiterer zentraler Beweggrund ist auch das zunehmend aggressive Verhalten im Straßenverkehr: Die Initiative will hier bewusst ein Zeichen für mehr gegenseitige Achtsamkeit setzen. „Deutschland blickt’s“ startet in Sachsen, Bayern, Hessen, Berlin sowie Hamburg und wird weitere Unterstützer aus Wirtschaft, aber auch Sport und Gesellschaft einbinden. Sie setzt auf Aufklärung mit einem Schwerpunkt auf Vor‑ und Grundschülern und deren Angehörigen.
Um sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können, müssen Kinder und Jugendliche von klein auf lernen, den Straßenverkehr aufmerksam wahrzunehmen und zu verstehen. Im Rahmen des Projektes „Blicki blickt’s“ erfahren Schülerinnen und Schüler z.B., was ein toter Winkel ist und welche Gefahrensituationen daraus entstehen. Mit diesem und vielen weiteren Präventionsprojekten werden die jungen Verkehrsteilnehmer frühzeitig für die Risiken im Straßenverkehr sensibilisiert und auf eine sichere und eigenständige Mobilität vorbereitet.

Veränderte Rahmenbedingungen durch Elektrifizierung
Daimer-Trucks ist sich der besonderen Verantwortung für die Verkehrssicherheit bewusst und will in seinen Fahrzeugen ein hohes Maß an Sicherheit für Fahrerinnen und Fahrer sowie für die anderen Verkehrsteilnehmer ermöglichen. Mit Safety Truck und Safety Coach als spezielle Präsentationsfahrzeuge zeigen Mercedes‑Benz Trucks und Daimler Buses traditionell den jeweils aktuellen Stand der Sicherheitstechnik. Die Fahrzeuge sind zudem auffällig beklebt, um das Thema Sicherheit auch optisch zu transportieren. Der Lkw‑Hersteller hat ein Elektro‑Fahrzeug für den neuen Safety Truck gewählt, um auf die sich verändernden Rahmenbedingungen für die Verkehrssicherheit durch die zunehmende Elektrifizierung aufmerksam zu machen. So müssen sich die anderen Verkehrsteilnehmer auf eine neue Geräuschkulisse und ein schnelleres Anfahren einstellen. Auch müssen sich die Rettungskräfte auf die Hochvolt‑Technik vorbereiten. Die Veränderungen im Bereich Verkehrssicherheit durch E‑Mobilität gelten aber auch für elektrische Busse. Die Beschleunigung in E-Bussen erfolgt – elektronisch gesteuert – dynamisch, jedoch stets komfortabel und sicher auch für stehende Fahrgäste.
Ein Feature speziell für Lkw und Busse mit batterieelektrischem Antrieb ist das vom Gesetzgeber geforderte externe Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS). Hintergrund: Die Geräuscharmut des E‑Fahrzeugs könnte in einzelnen Fällen zu gefährlichen Situationen führen, wenn zum Beispiel Fußgänger oder Radfahrer den Elektro‑Lkw beziehungsweise den Elektro‑Bus zu spät bemerken. Das akustische Warnsystem soll solche Gefahrensituationen vermeiden. Das AVAS spielt hierfür per Lautsprecher Töne bei der Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ab.
Passive Sicherheit im Fokus
Sowohl für LKW als auch für Busse wurde darüber hinaus ein ganzheitliches Sicherheitskonzept entwickelt, das vor allem den Aspekt der passiven Sicherheit berücksichtigt. So flossen bereits in der frühen Entwicklungsphase Erkenntnisse aus der hauseigenen Unfallforschung in die LKW-Konstruktion ein. Ziel war es, typische Schwerlast‑Unfallszenarien realitätsnah abzubilden und gezielte Schutzmaßnahmen zu integrieren.
Regelmäßig durchgeführte reale Crash‑Tests bestätigen die strukturelle Stabilität des Fahrzeugs bei einem seitlichen Aufprall mit hoher Krafteinwirkung. Das komplette Hochvolt‑System sowie alle elektrischen Komponenten bleiben unversehrt. Die speziell für Schwerlastkollisionen entwickelte Rahmenarchitektur verhindert kritische Verformungen des Batteriegehäuses. Das verstärkte Fahrerhaus und definierte Energieabsorptionszonen im Vorderwagen können zudem bei einem Frontalaufprall die Kräfte gezielt über crashoptimierte Strukturen ableiten. Ergänzend tragen Airbag‑Systeme und Gurtstraffer zur Erhöhung des Insassenschutzes bei. Auch nach Serienstart werden regelmäßig reale Crash‑Tests durchgeführt, um neue Erkenntnisse aus dem Feld in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen
Schutz der Insassen wird groß geschrieben
Auch bei der Konstruktion der neuen E-Busse steht die passive Sicherheit im Vordergrund. So verfügt der Mercedes‑Benz Safety Coach über den Front Collision Guard (FCG). Es handelt sich dabei um ein spezielles passives Sicherheitssystem zum Schutz von Fahrerinnen und Fahrern sowie deren Begleitung bei einem Frontalaufprall. Das Sicherheitssystem besteht aus einem Querprofil, das bei einem Unfall im Sinne des Partnerschutzes einen Unterfahrschutz bildet und zum Beispiel das Unterfahren eines Pkw verhindern kann. Das Gerippe hinter diesem Profil besteht aus Crash‑Elementen, die im Fall eines Aufpralls gezielt Energie abbauen.
Darüber hinaus ist der Fahrerplatz des Omnibusses einschließlich Lenkung, Pedalerie und Sitz auf einem massiven Rahmenteil angeordnet, das sich bei einem schweren Frontal‑Unfall komplett nach hinten verschieben kann und damit den Überlebensraum um wesentliche Zentimeter vergrößert. Die Entwickler haben die Wirkung des Front Collision Guard in Crashtests praktisch erprobt. Der FCG erfüllt außerdem bereits künftige gesetzliche Normen für Pendelschlagtests bei Omnibussen.
Zusätzliche aktive Sicherheitssysteme
Aktive Sicherheits‑Assistenzsysteme unterstützen im Gegensatz zu den passiven unter anderem dabei, dass Fahrerinnen und Fahrer gefährliche Situationen rechtzeitig erkennen, frühzeitig abbremsen und den Überblick über das Verkehrsgeschehen behalten können. Die elektronischen Helfer können insbesondere dazu beitragen, dass Momente der Unachtsamkeit etwa aufgrund von Übermüdung, Stress oder Ablenkung für alle Beteiligten möglichst ohne schwere Folgen bleiben.
Ob beispielsweise Notbremsassistent, Abbiegeassistent, Frontkollisionswarnsystem, Verkehrszeichenerkennung oder Aufmerksamkeitsassistent, alle Daimler Truck‑Segmente verfolgen mit ihren Assistenzsystemen das Ziel, die Fahrerin oder den Fahrer innerhalb der Systemgrenzen beim Führen des Fahrzeugs so gut wie möglich zu unterstützen. Die Spiegelersatzsystem MirrorCam kann darüber hinaus dazu beitragen, Situationen wie Überholen, Rangieren, Kurvenfahrten und das Passieren von Engstellen sicherer und stressfreier zu bewältigen. Auch das Zusammenspiel der MirrorCam mit dem Abbiege‑Assistenten, insbesondere in komplexen Verkehrssituationen und unübersichtlichen Kreuzungsbereichen, kann dabei helfen, Gefahrensituationen zu entschärfen. Für die optischen Warnhinweise an die Fahrerin oder den Fahrer nutzt der Abbiege‑Assistent das Display der MirrorCam.
Schulungen für Fahrerinnen und Fahrer
Auch wenn technische Systeme für einen hohen Sicherheitsstandard der Fahrzeuge sorgen können: Die Fahrerinnen und Fahrer bleiben jedoch, wie auch gesetzlich festgelegt, zu jeder Zeit für das sichere Führen des Fahrzeugs vollumfänglich verantwortlich.
Mercedes‑Benz Trucks und Daimler Buses bieten als weiteren Baustein in ihrem Sicherheitskonzept Fahrerschulungen mit Fokus auf Fahrsicherheit an. In praxisnahen Trainings werden Gefahrensituationen realistisch simuliert und die richtige Reaktion darauf geübt. Ergänzend lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den sicheren Umgang mit modernen Sicherheitsassistenzsystemen. So werden zuverlässiges, wirtschaftliches und selbstbewusstes Fahren gezielt gefördert und zugleich die gesetzlichen Anforderungen zur Weiterbildung für Berufskraftfahrerinnen und -fahrer erfüllt.
Initiative für mehr Miteinander im Verkehr
Alle Beteiligten stimmen darin überein, dass Sicherheit im Straßenverkehr mehr als eine Frage von Technik und Infrastruktur ist. Deshalb ist „Deutschland blickt’s“ mehr als eine Initiative für Verkehrssicherheit. Es ist ein Appell. Denn jeder ist Teil des Problems – und jeder kann Teil der Lösung sein. Wer im Straßenverkehr Haltung zeigt, trägt sie in den Alltag. Wer Vorbild ist, macht den Straßenverkehr und unsere Gesellschaft sicherer.
Text: Daimler Truck AG/red, Bilder: Daimler Truck AG


