Das Hamburger S-Bahn-Netz wächst: Mit der S 4 soll ab 2029 erstmals eine S-Bahn von Hamburg-Altona über Hauptbahnhof, Hasselbrook, Rahlstadt und Ahrensburg nach Bad Oldesloe rollen. Mit dem Bau der neuen Strecke, die entlang der Hauptstrecke Hamburg – Lübeck verläuft, kann der Nahverkehr auf dieser wichtigen Achse mit einem höherem Zugangebot deutlich verbessert werden. Derzeit fährt zwischen dem Hauptbahnhof und Bad Oldesloe die Regionalbahn-Linie RB 81. Jetzt hat der Bund einen Fördermittel-Vorbescheid über 597 Mio. Euro zugestellt: Das Geld fließt in den 2. Bauabschnitt, der von der Luetkensallee bis zur Landesgrenze Hamburg/Schleswig-Holstein verläuft und unter anderem die Errichtung der beiden Haltestellen Pulverhof und Holstenhofweg sowie den Bau mehrerer Über- und Unterführungen umfasst. Die Bauarbeiten starten nach Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses voraussichtlich Anfang 2025.
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Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Die Grünen) sagte am 25. Oktober 2024: „Die S4 ist eines der wichtigsten Nahverkehrsprojekte für Hamburg, und rund 250.000 Menschen werden davon profitieren. Erstmals wird mit Rahlstedt einer der bevölkerungsreichsten Stadtteile an das S-Bahn-Netz angebunden. Die S4 wird als Ersatzlinie für Regionalzüge zudem auch den stark frequentierten Hauptbahnhof entlasten.“ Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) ergänzte: „Mit der neuen S-Bahn-Verbindung schaffen wir eine umstiegsfreie Verbindung von Bad Oldesloe bis in die Hamburger Innenstadt. Gleichzeitig ermöglicht die neue S4, dass wir die freiwerdenden Fernbahngleise für den Fernverkehr nach Dänemark nutzen können. Nach Fertigstellung der Fehmarnbelt-Anbindung werden wir dann von den direkten Verbindungen nach Skandinavien profitieren.“
Das Projekt im Überblick
Die neue S4 Hamburg-Altona – Bad Oldesloe wird 36 km lang sein. Zwischen Hamburg-Altona und der Station Hasselbrook wird das bestehende S-Bahn-Netz genutzt. Von Hasselbrook nach Ahrensburg entstehen auf 17 km zwei zusätzliche Gleise, ein weiterer, eingleisiger Neubau erfolgt auf rund 3 km von Ahrensburg bis kurz hinter Ahrensburg-Gartenholz. Hier wechseln die Mehrsystem-S-Bahnen auf die Gleise der Hauptstrecke Hamburg – Lübeck und rollen weiter bis Bad Oldesloe. In der Hauptverkehrszeit soll die S4 im 10-Minuten-Takt zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg fahren. Für den ersten Bauabschnitt wurden bereits 410 Mio. Euro Fördergelder vom Bund eingeworben. Für den dritten Abschnitt sind rund 320 Mio. Euro beantragt. Insgesamt wird das Projekt zu etwa 75 % vom Bund finanziert. Für die S4 sind Gesamtkosten von 1,8 Mrd. Euro veranschlagt. Weitere Informationen gibt es auf der Projekt-Website.
Neue Lärmschutzwände im 1. Bauabschnitt
Im ersten Abschnitt machen die laufenden Bauarbeiten weiter große Fortschritte – mit einer Neuheit. Zum ersten Mal kommen transparente Lärmschutzwände zum Einsatz, die hochabsorbierend wirken. Durch die spezielle Technologie sollen sie den gleichen Schutz wie herkömmliche Schallschutzwände leisten, fügen sich jedoch deutlich besser in die Umgebung ein und sind damit vor allem für die Nutzung in der Nähe von Wohnbebauungen geeignet. Mit der so genannten MetaWindow ist es der DB und den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gelungen, eine größere Akzeptanz für das S4-Projekt zu schaffen. Im ersten Schritt werden die transparenten Wände im Probebetrieb auf einer Länge von 55 m eingebaut. In den kommenden Monaten finden weitere Akustikmessungen statt.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG/Vectorvision