
Die Deutsche Bahn (DB AG) treibt die Vorbereitungen für die Generalsanierung der 287 km langen Strecke Hamburg – Berlin voran. Nun steht die finale Abstimmung des Verkehrskonzepts während der neunmonatigen Bauphase vom 1. August 2025 bis 30. April 2026 mit den zuständigen Aufgabenträgern, Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden, Kommunen und Landkreisen an. Während Fern- und Güterzüge umgeleitet werden, muss im Nahverkehr auf Ersatzbusse umgestiegen werden.
Umleitungen und Ersatzbusse
Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin werden wie bei vorherigen Bauarbeiten auf der Strecke über Uelzen und Stendal umgeleitet, Güterzüge zum Teil weiträumiger. Fernzüge halten zusätzlich in Lüneburg bzw. Uelzen, sowie in Salzwedel und Stendal. Die Fahrzeit verlängert sich um insgesamt 45 Minuten. Zusätzlich stehen Reisenden die Verbindungen mit Umstieg in Hannover zur Verfügung. Mit bis zu 65 täglichen Fahrten – davon 36 direkt – bietet die DB zwischen Hamburg und Berlin weiterhin ein verlässliches Fernzugangebot. Für den Regionalverkehr wurde ein Konzept entwickelt, das auf einigen Linien schnelle Zugverbindungen in Richtung Hamburg bzw. Berlin ermöglicht. Zur Anbindung der entfallenden Halte im Nahverkehr werden in Spitzenzeiten bis zu 173 Busse im Einsatz sein, die auf 26 Linien verkehren und täglich insgesamt bis zu 86.000 km zurücklegen. Damit wird der Ersatzverkehr für die Generalsanierung der Strecke Hamburg – Berlin der größte, den es bislang in Deutschland gegeben hat. Die Leistungen werden vom Busunternehmen ecoVista erbracht.
Für die breite Öffentlichkeit sind zur Vorstellung des Ersatzkonzepts vier Termine mit regionalem Fokus vorgesehen, die im Online-Livestream verfolgt werden können: am 10. Februar für die Region Berlin/Brandenburg, am 11. Februar für die Region Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, am 13. Februar für die Region Hamburg/Schleswig-Holstein und am 17. Februar für die Region Mecklenburg-Vorpommern. Die Info-Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr.
Umfangreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen und Signalen
Während der neunmonatigen Bauphase erneuert die DB insgesamt mehr als 180 km Gleise und rund 200 Weichen. Sechs zusätzliche Überleitstellen schaffen künftig mehr Stabilität und Flexibilität im Betrieb und sorgen dafür, dass schnellere Züge des Personenverkehrs langsamere Güterzüge überholen können. In einem ersten Schritt rüstet die DB die kapazitiv am stärksten belasteten Strecken rund um die Metropolregionen, das heißt zwischen Hamburg-Rothenburgsort und Büchen sowie im Abschnitt zwischen Nauen und Berlin-Spandau, mit dem neuen europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) aus.
Attraktivere Bahnhöfe, mehr Funkmasten
Im Rahmen der Generalsanierung führt die Bahn auch Arbeiten an 28 Bahnhöfen entlang der Strecke Hamburg – Berlin durch. Geplant sind, je nach Station, zum Beispiel neue WC-Anlagen und Wetterschutzhäuser, mehr Barrierefreiheit sowie verbesserte Wegeleitsysteme. Außerdem soll die Bahnlinie zur Innovationsstrecke für Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug ausgebaut werden, damit Reisende künftig in bester Qualität telefonieren und im Internet surfen können. Deshalb nutzt die DB die Generalsanierung, um Funkmasten für den künftigen Bahnfunk FRMCS (Future Rail Mobile Communication System) aufzubauen.
Text: Deutsche Bahn AG/red, Bild: DB AG / Volker Emersleben