Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) hat am 26. Januar 2024 gemeinsam mit dem Hamburger Verkehrsverbund (hvv) zentrale Daten zur Mobilität in Hamburg 2023 vorgestellt. Im ersten vollständigen Kalenderjahr nach der Corona-Pandemie ist die Mobilität insgesamt wieder angestiegen. Dies macht sich vor allem in den Fahrgastzahlen des hvv bemerkbar. 15 % mehr Fahrgäste als 2022 nutzten im vergangenen Jahr die öffentlichen Verkehrsangebote im gesamten Verbundnetz.
Anjes Tjarks (Die Grünen), Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „2023 war das Comeback-Jahr des ÖPNV. Vor zwei Jahren hätten nur wenige es für möglich gehalten, dass die Fahrgastzahlen im ÖPNV so schnell wieder so deutlich ansteigen. Zu dem großen Anstieg hat neben dem Ende der Pandemie der große Erfolg des Deutschland-Tickets maßgeblich beigetragen. Gleichzeitig hat sich dieses erst ab Mai auf die Zahlen ausgewirkt, sodass wir optimistisch sind, 2024 auf das ganze Jahr gesehen noch mehr Fahrgäste für unsere öffentlichen Verkehrsangebote zu gewinnen.“
Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin hvv: „Wir haben seit Einführung des Deutschland-Tickets im hvv mehr Fahrgäste als im Vor-Corona-Rekordjahr 2019. Wir haben gleichzeitig im hvv deutlich mehr Abos als je zuvor. Und wir haben einen ganz wichtigen Effekt erzielt: Unser attraktives Angebot führt dazu, dass viele Menschen ihren Pkw häufiger stehen lassen. Fast jede vierte Fahrt mit dem hvv Deutschlandticket hätten unsere mehr als 330.000 Neukund:innen früher mit dem Auto gemacht. Diese Verkehrsverlagerung hat sich in den vergangenen Monaten kontinuierlich verstärkt. Das hvv Deutschlandticket ist also ein echter Gamechanger.“
Der Radverkehr hat sich 2023 auf sehr hohem Niveau etabliert. Gegenüber den Rekordwerten aus den Jahren 2020 und 2022 zeigte sich zwar ein leichter Rückgang um 4 %, allerdings war 2023 das drittstärkste Radverkehrsjahr seit Beginn der statistischen Ermittlung im Jahr 2000. Insgesamt verdoppelte sich der Radverkehr in Hamburg in diesem Zeitraum. Auch gegenüber dem Vor-Corona-Niveau 2019 stieg der Radverkehr 2023 um 28 % an.
Im Jahr 2023 wurden zudem insgesamt 57 km Radwege neu gebaut oder saniert. Das ist der zweithöchste Wert seit der statistischen Erfassung. Ein hohes Augenmerk lag dabei auf geschützter – also baulich vom KFZ-Verkehr getrennter – Rad-Infrastruktur sowie auf Fahrradstraßen. Ihr Anteil lag 2023 bei 67 %, so hoch wie nie zuvor. Einen weiteren Höchstwert erreicht Hamburg zudem bei den Fußwegen: 2023 wurden in der Stadt insgesamt 93 km Gehwege neu gebaut oder saniert. Das entspricht einem Plus von rund 39 % gegenüber dem Vorjahr. Anjes Tjarks: „Das Bündnis für den Rad- und Fußverkehr hat sich 2023 auf großartige Weise bewährt. Wir wollen auch in den nächsten Jahren den Fußverkehr in Hamburg weiter stärken. Das ist deshalb besonders wichtig, weil breite, stolperfreie und komfortable Fußwege sowie barrierefreie Querungsmöglichkeiten nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und gerade im Zusammenspiel mit dem ÖPNV ein wichtiges Puzzlestück der Mobilitätswende sind.“
Beim KFZ-Verkehr gibt es nach Auswertung von rund 40 % der 316 Dauerzählstellen ein erstes Zwischenergebnis. Die Zahlen für Hamburg liegen weiterhin rund 10 % unter dem Vor-Corona-Niveau. Gegenüber dem noch teilweise von der Pandemie geprägten Jahr 2022 zeigt sich nach aktuellem Stand eine recht konstante Entwicklung, Hochrechnungen deuten auf einen leichten Anstieg von lediglich 1–2 % hin. Die finalen Zahlen für das Jahr 2023 werden erst Ende des ersten Quartals 2024 erwartet.
Text: red/BVM, Bild: Regionalverkehr