2031 fährt – wenn alles optimal läuft – die U4 von der heutigen Endstation Elbbrücken in Richtung Süden auf den Grasbrook. Nächster Halt: Moldauhafen. Mehr als 16.000 Menschen haben in einer Onlineabstimmung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) Mitte November 2024 für diesen Namen gestimmt. Drei Namen standen zur Auswahl: Grasbrook, Prager Ufer und eben Moldauhafen. Und das Ergebnis ist eindeutig: 10.803 Stimmen entfielen auf Moldauhafen, 4016 auf Grasbrook und 1351 auf Prager Ufer.
Namenswettbewerb in zwei Stufen
Der Entscheidung ging ein zweistufiger Prozess voraus. Zunächst rief die HOCHBAHN die Öffentlichkeit zu einem Ideenwettbewerb auf und sammelte rund 1500 Namensvorschläge ein. Nach einer Prüfung der Vorschläge auf ihre Praxistauglichkeit wählte eine Jury aus Vertretern der HOCHBAHN, des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv), der HafenCity GmbH und des Stadtteils die drei Favoriten aus. Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN, sagte am 20. November 2024: „Das Ergebnis ist eindeutig. Die neue Haltestelle wird über dem Moldauhafen schweben. Der Name nimmt diesen Ort auf, betont aber auch die Verbindung zwischen U-Bahn und Hamburger Hafen, die so traditionsreich ist.“ Verkehrssenator Anjes Tjarks (Die Grünen), erläuterte: „Neben dem neu entstehenden Stadtteil Grasbrook mit 6000 Anwohnenden profitieren auch die nahegelegenen Stadtteile HafenCity, Veddel und Rotenburgsort von der neuen Haltestelle, die imposant über dem Moldauhafen schweben wird.“
Der neue Stadtteil Grasbrook
Als Moldauhafen wird ein 1887 erbautes Hafenbecken im Hamburger Hafen bezeichnet. Im Rahmen der Versailler Verträge nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde der Hafen an die damalige Tschechoslowakei verpachtet, da die Elbe für das Land den einzigen schiffbaren Zugang zum Meer darstellte. Die Kaianlagen hießen Prager Ufer (Nordkai) und Melniker Ufer (Südkai). Mittlerweile ist der Hafenbetrieb hier eingestellt, und das umliegende Gebiet wird zum neuen Stadtteil Grasbrook entwickelt. In den kommenden Jahren werden hier 3000 Wohnungen für etwa 6000 Menschen und 16.000 Arbeitsplätze entstehen. Die rund 50 ha große Fläche unterteilt sich in das gewerblich geprägte Hafentor-Quartier und das Moldauhafen-Quartier, das sich nördlich an das Hafenbecken und die U-Bahn-Haltestelle anschließt. Hier wird neben Wohnen in vielfältigen Formen eine soziale Infrastruktur durch den Bau von Kitas und einer Grundschule, verschiedener Nahversorgungsangebote ebenso wie Sport-, Kultur- und Grünflächen geschaffen.
Für die Anbindung an das Hamburger ÖPNV-Netz sorgt die U4. Diese wird von der jetzigen Endhaltestelle Elbbrücken, die auch die S-Bahn anbindet, über eine elegante Brücke mit Karbon-Elementen über die Elbe geführt, fährt weiter über ein Stahlviadukt und dann in die U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen ein.
Text: HOCHBAHN/red, Bild: HOCHBAHN