
Die DB InfraGO AG hat ihre Varianten-Untersuchungen für die Sanierung des Streckenabschnitts Unna – Fröndenberg abgeschlossen. Ziel war es hierbei, eine schnelle Wiederaufnahme des Zugverkehrs sowie eine möglichst eingriffsarme Bauausführung in dem Landschafts- und Vogelschutzgebiet zu erreichen, durch welches die eingleisige Strecke verläuft. Zusätzlich soll eine Prävention gegen zukünftigen „Dachsbefall“ erfolgen.
Dachsbauten auf 11 km Länge
Unter dem Namen Hönnetalbahn verkehrt DB Regio NRW auf der Verbindung Unna – Fröndenberg – Neuenrade (RB 54). Gefahren wird mit Dieseltriebzügen der BR 632 im Halbstunden- und Stundentakt. In Fröndenberg kreuzt die Hönnetalbahn die Strecke von Dortmund nach Warburg (Westf). 2022 hatte die Deutsche Bahn (DB AG) erste Schäden am Unterbau zwischen Unna und Fröndenberg entdeckt: Dachse hatten auf einem 300 m langen Abschnitt bei Frömern den Bahndamm untergraben, sodass dieser instabil geworden war. Infolgedessen musste der Zugverkehr zwischen Unna und Fröndenberg eingestellt werden, Züge fahren seitdem nur noch auf dem Südabschnitt Fröndenberg – Neuenrade. Erste Reparatur-Maßnahmen mit einem neuartigen Beton-Spritzverfahren (Fräs-Misch-Injektionsverfahren) brachte die Bahn im Lauf des Jahres 2023 auf den Weg. Gleichzeitig untersuchten die Fachleute den weiteren Streckenverlauf – das Ergebnis: Sie entdeckten zahlreiche Anzeichen für weitere Dachse im Bahndamm. Insgesamt fanden sie auf der 11 km langen Strecke rund 140 Eingänge zu Dachsbauten.
Wiederaufnahme des Zugverkehrs nicht vor 2028
Weil die Strecke durch ein Landschafts- bzw. Vogelschutzgebiet und zum Teil auch durch ein Naturschutzgebiet verläuft, mussten die Untersuchungen zeitweise ruhen. Die Bahn befürchtete zunächst, dass die notwendigen Reparaturen aufgrund der Größe der Dachsbauten einem Neubau des Damms gleichkommen und eine umfangreiche Neuplanung erforderlich sein würde. Dieser Fall ist jedoch nicht eingetreten. „Wir wissen nun, wie wir die Hönnetalbahn zwischen Fröndenberg und Unna in den nächsten Jahren sanieren können“, kündigte Tobias Hauschild, Leiter Betrieb der DB InfraGO in Hagen, am 4. Juni 2025 an. Hauschild: „Unter anderem mit dem Bau von Spundwänden im Dammkörper und Metallgitter-Netzen haben wir technisch gute Lösungen gefunden und werden diese schnellstmöglich umsetzen. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass die Detailplanungen, Genehmigungen, Ausschreibungen und dann die Ausführung noch einige Zeit dauern werden.“ Ziel sei es, den Zugverkehr im Jahr 2028 wieder aufzunehmen. Zwischen Unna und Fröndenberg fahren bis dahin Busse, die in Fröndenberg Anschluss an die Züge nach Neuenrade, Dortmund und Warburg haben.
Text: DB AG/red, Bild: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner