
Der österreichische Gleisbaumaschinen-Hersteller Plasser & Theurer zeigt auf der iaf in Münster punktgenaue Lösungen, die sich auf fünf Themenfelder fokussieren: Innovation, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz. Präsentiert werden unter anderem besonders effektiv und umweltfreundlich arbeitende Stopfmaschinen, eine Bettungsreinigungs-Maschine sowie Messfahrzeuge.
Reduzierter Personalbedarf
Ein Beispiel für eine richtungsweisende Stopfmaschine ist die Plasser & Theurer 09-16/CST Dynamic der JR-West (West Japan Railway Company). Sie zeigt, wie sich Probleme der verkürzten Sperrzeiten und des wachsenden Personalmangels nachhaltig lösen lassen. Die 09-16/CST Dynamic stopft, kehrt und stabilisiert in einem Arbeitsgang und nutzt damit kürzere Sperrzeiten optimal aus. Durch den ObstacleController zur automatischen Hindernis-Erkennung lässt sich die Maschine von nur einer Person bedienen. Das reduziert den Personalbedarf und trägt dazu bei, die Zahl der Menschen in Gefahrenbereichen zu verringern.
Klimafreundlicher Gleisbau
Plasser & Theurer brachte 2015 mit dem E³-Konzept erstmals eine Lösung auf den Markt, die den Bau umweltfreundlicher, leistungsstarker Maschinen mit neuen ergonomischen und ökologischen Standards ermöglichte. Eine der jüngsten Umsetzungen des E³-Konzepts ist die Universal-Stopfmaschine Unimat 09-2X 4×4/4S E3 für das norwegische Unternehmen Baneservice. Sie wird auf dem Freigelände der iaf zu sehen sein und vereint das Beste aus zwei Welten. Neben hoher Leistung bei der Streckenstopfung bietet sie gleichzeitig enorm viel Flexibilität für die Weichenstopfung.
Mehr Sicherheit
Das Thema Sicherheit wird bei Plasser & Theurer aus zwei Perspektiven betrachtet: Arbeitssicherheit der Beschäftigten und Betriebssicherheit der Infrastruktur. Dafür zu sorgen, dass sich möglichst wenig Personen in Gefahrenbereichen aufhalten, trägt entscheidend zur Arbeitssicherheit bei. Wie das gewährleistet wird, zeigt der Hersteller anhand der neuen Bettungsreinigungs-Maschine RM 80-750 – hier sind es der hydraulische Kettenverschluss für die Aushubkette sowie die Transport- und Einbauhilfe für die Räumkettenglieder, die den Einsatz von Menschen im Gefahrenbereich reduzieren.

Für die Betriebssicherheit der Infrastruktur werden präzise Messtechnologien, kontinuierliches Monitoring und vorausschauende Instandhaltungsstrategien immer wichtiger. Ziel ist es, kritische Schäden möglichst früh zu identifizieren, Instandhaltungsmaßnahmen zu optimieren und ungeplante Ausfälle zu vermeiden. Mit dem Plasser InfraSpector Truck wird ein Zweiwegefahrzeug für die flexible Messung und Inspektion urbaner und regionaler Schienennetze angeboten. Die Kombination aus modernsten Messsystemen und der Flexibilität eines Straßen-Schienen-Fahrzeugs ermöglicht eine präzise Zustandserfassung in nur einer Überfahrt.
Flottenmanagement-Systeme
Infrastrukturbauprojekte folgen straffen Zeitplänen, denn jede Verzögerung kann erhebliche Kosten verursachen. Zuverlässige Maschinen, die hochgradig verfügbar sind und Hochleistung erbringen, werden für Betreiber aus wirtschaftlicher Sicht immer unverzichtbarer. Eine Möglichkeit, hier unterstützend einzugreifen, sind Flottenmanagement-Systeme wie die Plasser Datamatic. Diese überwacht alle Maschinenkomponenten und lässt eventuellen Wartungsbedarf frühzeitig erkennen. Seit 2020 werden alle Maschinen von Plasser & Theurer standardmäßig mit diesem IoT-Edge-Device ausgerüstet.
Wie neu dank Retrofit
Um die Zuverlässigkeit auch alter Maschinen zu steigern, rücken Retrofits immer stärker in den Fokus der Betreiber. Oft im Rahmen großer Überholungen werden dabei Maschinen gezielt modernisiert, was ihre Einsatzzeit verlängert. Ein typisches Projekt ist die 1985 gebaute Unimat 08-275 des estnischen Unternehmens Go Track. Sie wurde von Plasser & Theurer umfassend überholt und mit einer Reihe von Upgrades wie SmartALC, elektronischem Messschreiber und Drehzahlsteuerung für das Stopfaggregat ausgerüstet. Die neue „alte“ Maschine wird auf der iaf 2025 offiziell übergeben.
Kompakte Maschine
Abgerundet wird der iaf-Auftritt durch die Plasser CompactFlex 2×4: Diese kompakte Stopfmaschine lässt sich per Lkw schnell zu jeder Baustelle transportieren und ist mit der Plasser TampingControl – ForceAutomation ausgestattet. Dieses System erhöht die Effizienz und Prozesssicherheit des Stopfaggregats entscheidend und entlastet durch das automatische Einstellen der Stopfkraft das Bedienpersonal wesentlich. In Münster zu sehen sein wird eine Maschine mit reduzierter Bauhöhe für die U-Bahn in Busan (Südkorea).
Text: Plasser & Theurer/red, Bilder: Plasser & Theurer