Die Nachfrage der Reisenden nach flexibler Fortbewegung steigt. On-Demand und Sharing-Angebote werden im ÖPNV daher immer wichtiger. Sie unterstützen den klassischen Linienverkehr von Bahn und Bus und schließen räumliche und zeitliche Versorgungslücken – egal, ob in urbanen Ballungszentren oder im dünn besiedelten ländlichen Raum.
Damit die Vernetzung der individuellen Angebote reibungslos funktioniert, sind smarte digitale Lösungen gefragt, die Daten bündeln und Prozesse vereinfachen – und so das Fahrgast-Erlebnis verbessern und die Zufriedenheit der Kunden erhöhen. Im InnoTrans-Ausstellungsbereich Mobility+ in Halle 7.1c stellen 34 Unternehmen und Verkehrsverbünde ihre ergänzenden Mobilitätsangebote vor, darunter einige Weltneuheiten. Das Angebot reicht von On-Demand-Fahrsystemen über Mobility Apps und Plattformen für Ridepooling bis zu Lösungen zum Überwinden der Ersten bzw. Letzten Meile.
An allen vier Messetagen wird die Ausstellung durch Vorträge im Hallenforum Mobility+ Corner ergänzt. Hier stellen die Aussteller ihre wegweisenden Produkte und Services im Bereich ergänzende Mobilität vor und beantworten die Fragen der Fachbesucher. Einige Highlights sind zum Beispiel: „Was MaaS falsch und Citymapper richtig macht: Wie Citymapper das MaaS-Angebot neu definiert und dem ÖPNV zu echtem Aufschwung verhilft“ (24. September, 13 – 13.30 Uhr), „Verkehrswende im Kopf: PKW-Pendelnde poolen Fahrten für den ÖPNV“ (24. September, 15.15 – 15.45 Uhr) und „BWRider – the new all-in-one on-demand mobility platform for Baden-Württemberg“ (26. September, 10 – 10.30 Uhr).
Zahlreiche Aussteller auf der Mobility+
- Im Bereich Mobility+ bietet Siemens Mobility einen Überblick über die Software-Produkte des Unternehmens, wie zum Beispiel Software für On-Demand-Transport, intermodale Reiseplanung und Mobility as a Service sowie Online-Ticketinglösungen. Der Hersteller möchte zeigen, wie es Mobilität für alle transformiert und nachhaltigen Transport nahtloser und zugänglicher gestaltet.
- Autonomes Fahren ist ein entscheidender Baustein für den Ausbau des ÖPNV und die Umsetzung der Mobilitätswende. Dies gilt besonders in Zeiten, in denen Fahrer knapp sind. Wie weit die Technik dabei bereits fortgeschritten ist, zeigt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit seinem Shuttle-Fahrzeug KIRA (die Abkürzung steht für KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre). Die elektrisch betriebenen Shuttles sind mit dem autonomen Fahrsystem Mobileye Drive™ ausgestattet, das Kamera-, Radar- und Lidar-Sensoren mit intelligenten Daten der Fahrumgebung verknüpft. Die nötigen Regeln für das autonome Fahren werden von einem mathematischen Sicherheitsmodell geliefert. Die Shuttles sind über eine App buchbar.
- Via Technologies stellt sein Konzept Citymapper for Cities vor. Die Plattform ermöglicht es Verkehrsbetrieben und Städten, eine Mobility-as-a-Service-Lösung mit der fortlaufenden Analyse von Fahrgastdaten zu kombinieren. Durch Echtzeit-Updates und nahtlose Direktkommunikation der Verantwortlichen lässt sich der öffentliche Nahverkehr optimieren. Durch präzise Verkehrsinformationen wird zudem das Vertrauen der Fahrgäste in den ÖPNV gestärkt.
- Die Plattform Mobility Broker der Better Mobility GmbH hilft Städten und Nahverkehrsanbietern, ein vernetztes und nachhaltiges Mobilitätsangebot aufzubauen. Dabei werden alle öffentlichen Mobilitätsangebote – vom E-Scooter bis zum Taxi – auf einer multimodalen Plattform vernetzt. Die Kunden profitieren von einer einheitlichen Suche, digitaler Buchung und integrierter Abrechnung.
- Die Navigations-App des Unternehmens GoodMaps unterstützt Personen mit und ohne Beeinträchtigung dabei, sich in Innenräumen zurechtzufinden. Sie erhalten präzise Wegbeschreibungen und können dabei die Sprache, die Art der Hinweise und die Route nach ihren Bedürfnissen auswählen – etwa einen stufenlosen Weg für Rollstuhlfahrer, eine Strecke mit weniger Hindernissen für Menschen mit Sehbehinderungen oder eine ruhigere Fahrt für diejenigen, die Menschenmengen nicht mögen. Der Navigationsdienst kommt bereits auf zahlreichen Bahnhöfen Großbritanniens zum Einsatz.
- Optibus hilft Verkehrsbetrieben, Daten zu zentralisieren und somit eine einzige, verlässliche Datenquelle zu generieren. Über KI-basierte vorausschauende Fahrpläne, eine Optimierung der Nachfrage und GIS-basierte Planung kann die Fahrplanerstellung rationalisiert und die Zuverlässigkeit der Dienste verbessert werden. So können Verkehrsbetriebe Kosten sparen, ihre Betriebsqualität verbessern und die Zufriedenheit der Fahrgäste steigern.
- Axon Vibe präsentiert eine KI-gesteuerte Mobilitäts- und Belohnungsplattform, die unter anderem in der Regio Guide App der Deutschen Bahn integriert ist. Über die App erhalten Vielfahrende beispielsweise einen digitalen Gutschein für einen kostenlosen Kaffee oder bei kleinen Verspätungen Ermäßigungen in der Bahnhofsgastronomie.
- Das Kölner Unternehmen goFLUX will mit seiner App Bürger:innen motivieren, Fahrgemeinschaften zur Arbeit zu bilden. Mitarbeitende in Unternehmen können über die Plattform Fahrten anbieten und finden. So wird die Vernetzung innerhalb der Belegschaft gefördert und gleichzeitig der Individualverkehr verringert. Zusätzlich profitieren Fahrende von einem finanziellen Anreiz, wenn sie Personen mitnehmen.
Text: red/pr, Bild: Messe Berlin