
Mit gleich zwei Neuheiten kommt KIEPE auf die mobility move nach Berlin: Zum einen werden weiterentwickelte Powertrain-Komponenten für hochwertige E-Busse mit bis zu 36 m Länge und einer Ladeleistung von bis zu 800 kW gezeigt. Zum anderen stehen modularen Lade-Infrastruktur-Lösungen für Depots von Verkehrs- und Logistikbetrieben im Fokus.
Powertrain-Lösungen
KIEPE eröffnet Fahrzeugherstellern neue Möglichkeiten in der Elektrifizierung des ÖPNV. Buskonzepte von 12 bis 36 m Länge können so auf ein neues Level der Fahrzeug-Elektrifizierung mit Hochleistungsladen gehoben werden. In den Mittelpunkt rückt KIEPE dabei die Powertrain-Komponenten für zwei Fahrzeug-Konzepte: Erstens den batterie-elektrischen High-Power-Charging-Bus (HPC) mit bis zu 800 kW Ladeleistung und zweitens den Oberleitungsbus, der dank innovativer In-Motion-Charging-Technologie (IMC®) einen Großteil der Strecken ohne Oberleitung im Batteriebetrieb bewältigen kann. Die technologische Basis hierfür bildet die modulare eBus-HPC-Plattform mit sechs Modulen, die einzeln oder als Gesamtsystem angepasst und integriert werden können: Traction, Power Distribution, Auxiliaries (Auxiliary Power Supply; APS), Battery Systems, Charging Systems und Vehicle Control. Je Anwendung werden die Komponenten auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse adaptiert.
Zu den zentralen Produktinnovationen von KIEPE zählen:
- KIEPE Traction Inverter (KTI): Ein Traktionsumrichter mit einer Maschinen-Regelung für Synchron- und Asynchronantriebe, KIEPE Traction Control und gleichzeitiger Erfüllung der Anforderungen an Cyber-Sicherheit, funktionale Sicherheit und die Sicherheitsnorm ISO 26262.
- KIEPE Isolating Converter (KIC): Ein galvanisch isolierender DC-DC-Wandler, der eingangsseitig auf die Anforderungen einer Oberleitung ausgelegt ist und so eine sichere Verbindung zwischen klassischer Batteriebus-Technik und Oberleitung herstellen kann. Indem der KIC als Batterieladegerät fungiert, lässt sich ein E-Bus in einen IMC-Bus wandeln.
- KIEPE Smart Currentcollector (KSC): Ein Stromabnehmer für Oberleitungsbusse, der mit höchster Regeldynamik halbautomatisches Eindrahten unterstützt.
- Smart Fleet Management (SFM): Die KI-basierte Software-Lösung übernimmt das Energiemanagement ganzer Flotten und ermöglicht eine verlängerte Lebensdauer von Batterien.
Eine Anwendung der KIEPE eBus-HPC-Plattform ist die Erweiterung eines batterie-elektrischen Standardbusses zu einem Oberleitungsbus mit IMC-Technologie. Hier sind nur zwei Module notwendig: der KIEPE Isolating Converter (KIC) und der automatische Stromabnehmer KIEPE Smart Currentcollector (KSC). Auf diese Weise können OEMs neue Märkte erschließen oder Betreiber von Obussen neue Fahrzeuganbieter gewinnen. Die HPC-Technologie überzeugt mit Ladeleistungen von bis zu 800 kW, Ladezeiten von wenigen Minuten und ermöglicht einen 24/7-Betrieb. Infolge hoher Ladeleistung werden die Batteriekapazitäten im Bus – und damit das Gesamtgewicht – auf ein Minimum reduziert. Im Resultat können die Fahrgastkapazität erhöht und der spezifische CO₂-Verbrauch verringert werden.
Modulares Lade-Infrastruktur-Baukasten-System
Die KIEPE Ladeinfrastruktur-Technologie wurde speziell für die Bedürfnisse von Flottenbetreibern im ÖPNV und in der Logistik entwickelt. Mit dem modularen k.Charger-Baukasten-System lassen sich ressourcenschonende und kostenoptimierte Depot-Lade-Infrastruktur-Systeme realisieren.
Weitere Vorteile der Ladeinfrastruktur von KIEPE sind:
- Eignung für den Einsatz in der Nähe von Wohngebieten: niedrige Geräuschemissionen dank Wasserkühlung
- Geladene und einsatzbereite Fahrzeuge zum Schichtbeginn: System-Redundanzen, Lademanagement, Fernwartung und Servicefreundlichkeit dank 19’’-Modulen
- Nutzung bestehender Bahnstromversorgung: Anschluss an 750-V-DC-Oberleitung oder Gleichrichterstation
Die k.Charger-Lade-Infrastruktur passt sich an die anspruchsvollen Rahmenbedingungen bestehender Bus-Depots oder Logistik-Zentralen an und nicht umgekehrt. Pilotanlagen dieser Ladesysteme mit Einspeisung ab Oberleitung wurden beispielsweise in St. Gallen (Schweiz) und in Erfurt (Deutschland) errichtet.
Text: KIEPE/red, Bild: KIEPE