Das mobile High-Power Charging (mHPC) mit dem K-Charger eröffnet Verkehrsbetrieben eine völlig neue Ladestrategie durch die Schnellladung von E-Bussen. Die Ladung erfolgt mit bis zu 800 kW Leistung innerhalb von wenigen Minuten. Dazu nutzt der K-Charger eine bestehende Stromversorgung wie das Stromnetz des Regional- und Fernverkehrs oder der städtischen Netze von Straßen- bzw. U-Bahnen. Das bedeutet eine Alternative zum derzeit üblichen nächtlichen Laden, dem so genannten Overnight Charging, bzw. dem anschließenden Zwischenladen im Fahrbetrieb. Das Nachladen während eines Zwischenstopps mit Energie aus bestehenden öffentlichen Stromnetzen senkt zum einen die Investitionen für neue Infrastrukturmaßnahmen deutlich, zum anderen wird der E-Bus-Betrieb flexibler, stabiler und ein 24/7-Betrieb ist möglich. Das vielerorts installierbare Ladekonzept mHPC ist schlüsselfertig in einem Container untergebracht und prädestiniert für E-Busse, die im ÖPNV städtisches Umland bedienen. Die Busse können an Bahnhöfen oder nahe Bahngleisen via K-Charger mit Energie versorgt werden. Der erste K-Charger arbeitet auf einem Betriebshof in St. Gallen, Schweiz. Darüberhinaus bietet Kiepe Electric die gesamte Ladelösung auch als mobile Einheit an, die mit Batterien die Ladeenergie bereitstellt.
Die In-Motion-Charging-Technologie (IMC) als Systemplattform für Oberleitungs-Busse ermöglicht den stabilen, emissionsfreien 24/7-Betrieb. IMC-Busse laden während der Fahrt über die Oberleitung Energie in den Energiespeicher und können im Anschluss 20 Kilometer und mehr oberleitungsfrei fahren. Kiepe Electric unterstützt und berät den Betreiber anhand umfangreicher Streckensimulationen und sorgt damit für ein optimal ausgelegtes Gesamtsystem von Fahrzeug und Infrastruktur. Im Resultat können eine deutlich vereinfachte Infrastruktur und um bis zu 80 % reduzierte Oberleitungsabschnitte stehen. Dadurch lassen sich innerstädtische Randbezirke oberleitungsfrei erreichen und bestehende Linien einfach erweitern. Um den Wechsel zwischen Strecken mit und ohne Oberleitung so einfach, sicher und schnell wie möglich zu realisieren, hat Kiepe den neuen Intelligent Current Collector (ICC) entwickelt. Dieser neue Stromabnehmer kann sowohl vertikal als auch aktiv seitlich eindrahten, was ein Eindrahten der Stromabnehmer-Stangen an jeder beliebigen Stelle im Oberleitungs-Netz zulässt. Das spart zeitaufwändige manuelle Eindrahtvorgänge. Im Fahrzeugbau begünstigt der ICC durch seine optimierte Geometrie eine kompakte Bauweise und damit zeitgemäße Layouts des Fahrzeugdachs. So schafft er Platz für weitere Komponenten wie zum Beispiel Traktionsbatterien, Kühleinheiten oder Wärmepumpen. Durch die einfachen Schnittstellen und den Plug-and-Play-Ansatz ist der neue ICC einfach zu integrieren, sowohl bei Neufahrzeugen als auch bei Bestandsfahrzeugen.
Dritte Neuheit ist der Kiepe Traction Inverter (KTI): Der Umrichter für Batteriebusse sowie E-Nutzfahrzeuge ist als Traktionsinverter eine zentrale Antriebskomponente des Fahrzeugs. Enthalten sind die Leistungselektronik und modernste Algorithmen zur Antriebsregelung. Zu den Leiteigenschaften zählen unter anderem leistungsstarke Drehmoment-Dynamik, geringer Energieverbrauch und starke Steigfähigkeit des E-Fahrzeugs. Der KTI wird mit Cyber Security und der ISO 26262 die Norm für sicherheitsrelevante elektrische Systeme in Kraftfahrzeugen erfüllen. Kompakt designt und dezentral im gesamten Fahrzeug installierbar, verwendet der KTI in DOUBLE-Ausführung die beiden Motorausgänge zur Ansteuerung eines Motors in Doppelsternkonfiguration. Die intelligente Steuerung kann sowohl asynchron wie auch PSM-Motoren (synchron) antreiben.
Text: red/pr, Bild: Regionalverkehr