Die Inselbahn Langeoog verbindet auf einer 2,6 km langen Strecke den Fährhafen mit dem Ort Langeoog. Die im Jahr 1901 als meterspurige Pferdebahn errichtete Linie wurde erst im Sommer 1937 auf Dieselbetrieb umgestellt. Zunächst zog eine zweiachsige Lok des Herstellers Deutz, die heute noch als Denkmal vor dem Inselbahnhof steht, die Züge vom Anleger in den Ort. Anfang der 1960er Jahren übernahmen gebraucht erworbene Dieseltriebwagen den Verkehr.
Modernisierung der Inselbahn
Ab Mitte der 1990er Jahre wurde die eingleisige Inselbahn schrittweise modernisiert: 1995 erwarb die „Schiffahrt der Inselgemeinde Langeoog“, die auch für den Zugverkehr zuständig ist, bei der Lokomotivfabrik Schöma aus Diepholz fünf zweiachsige Dieselloks des Typs CFL-250 DCL. Hinzu kamen zehn Personenwagen der Bremer Waggonbau, die im historisierenden Stil mit offenen Plattformen und Holzbänken gehalten sind. Das Empfangsgebäude des Inselbahnhofs wurde zwischen 1993 und 1996 neu errichtet, außerdem erhöhte man alle Bahnsteige, sodass die Reisenden stufenfrei ein- und aussteigen können. 2002 wurden sämtliche Gleise saniert, und im Jahr 2005 stockte man den Fuhrpark um weitere zwei Waggons auf.
Der Fahrplan der Inselbahn ist auf die Schiffsverbindungen zum Festland ausgerichtet. Eingesetzt werden zwei Züge, die aus bis zu sechs Personenwagen, einem Gepäckwagen und einer Diesellok an jedem Ende bestehen.
Umstellung auf Elektrobetrieb?
Mittlerweile macht sich die Inselgemeinde Gedanken über eine erneute Modernisierung des Zugbetriebs. Hierbei wird an einen Ersatz der Dieselloks durch emissionsfreie Fahrzeuge gedacht, die Waggons sollen weiter verkehren. Eine bei der TU Dresden in Auftrag gegebene Studie hatte Mitte 2023 ergeben, dass batterie-elektrische Loks technisch und wirtschaftlich die beste Lösung darstellen. Die Verwendung von synthetischen Kraftstoffen oder Wasserstoff wurde verworfen, ebenso eine Elektrifizierung der Strecke. Offen ist noch, ob sich die Dieselloks auf Batteriebetrieb umrüsten lassen, oder ob neue Fahrzeuge zu beschaffen sind.
Text: Tim Schulz, Bild: Regionalverkehr