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Mobilität

LNVG: Fahrgast-Nachfrage steigt um fast ein Viertel

In Niedersachsen reisen immer mehr Menschen mit Regionalzügen, und sie legen längere Strecken zurück. Ursachen für diesen Erfolg sind das Deutschland-Ticket und ein verbessertes Angebot.

12. November 2025

Ein Triebzug steht an einem Bahnsteig.
Ein Triebzug des Betreibers erixx legt auf der Fahrt von Braunschweig nach Uelzen einen Zwischenhalt in Wahrenholz ein.
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Im Vergleich 2019 zu 2024 werden Züge in Niedersachsen, die im Auftrag der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) unterwegs sind, fast ein Viertel mehr genutzt. Das hat jetzt eine Auswertung ergeben. 

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Nachfrage über dem bundesweiten Durchschnitt

„Die Nachfrage ist in den fünf Jahren um 23,1 % gestiegen. Es gibt mehr Fahrgäste, und die Fahrgäste legen längere Strecken mit den Zügen zurück“, sagte Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung, am 10. November 2025 in Hannover. „Uns freut besonders: Dieser Zuwachs ist deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt.“ Laut Statistischem Bundesamt ist die Nachfrage in ganz Deutschland von 2019 bis 2024 um 13 % gestiegen. Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) sagte mit Blick auf die Zahlen: „Die Entwicklung zeigt: Das Deutschland-Ticket ist ein großer Erfolg. Denn neben dem passenden Angebot muss Mobilität auch bezahlbar sein.“

Mehr Fahrgäste vor allem in RE-Langläufern

Die LNVG ist Auftraggeberin für Nahverkehrszüge in weiten Teilen Niedersachsens, ohne die Gebiete des Regionalverbands Großraum Braunschweig (VGB) und das Gebiet der Region Hannover. Für ganz Niedersachsen ist die Nachfrage von 2019 bis 2024 um 16,2 % gestiegen. Für den Vergleich werden Personenkilometer (Pkm) herangezogen. Dabei wird die Zahl der Reisenden mit der zurückgelegten Strecke multipliziert. Für das Jahr 2019 waren es im LNVG-Gebiet 3,2 Mrd. Pkm, 2024 waren es 3,94 Mrd. Pkm. Auf das ganze Land betrachtet, stieg die Zahl von 4,8 auf 5,58 Mrd. Pkm.

Wie kommt es zu der Steigerung? Vor allem mit Blick auf das LNVG-Gebiet sagte Schwabl: „Wichtigste Ursache dürfte das Deutschland-Ticket mit seiner räumlich unbegrenzten Gültigkeit sein. Wir sehen vor allem in den langlaufenden Regionalexpress-Linien mehr Fahrgäste.“ Außerdem hat die LNVG im Vergleichszeitraum auf zahlreichen Regionalbahn-Linien einen täglichen Stundentakt eingeführt, unter anderem auf der RB 47 (Uelzen – Braunschweig, ab Dezember 2020). Zu den Verbesserungen gehört auch die Einführung des RE 62 Rheine – Osnabrück – Löhne im Dezember 2023. Schwabl erläuterte: „Auf jeden Fall wird deutlich, dass bei der Sanierung von Bahnstrecken nicht immer nur über Schnellfahrstrecken gesprochen werden darf – Nahverkehrszüge sind für viele Menschen enorm wichtig.“

Minister: „Deutschland-Ticket ist zukunftsfest“

Minister Tonne betonte, dass es ein wichtiger Verhandlungserfolg der Länder gewesen sei, dass der Bund bis 2030 jährlich 1,5 Mrd. Euro zum D-Ticket beisteuert. „Jetzt ist das Ticket zukunftsfest. 13,5 Mio. Kunden deutschlandweit haben nun Planungssicherheit und durch die Verstetigung des Angebots ist großes Potenzial für weitere Kunden vorhanden.“ Niedersachsen werde das nutzen. Es komme jetzt darauf an, das Angebot im SPNV im ganzen Land zu stärken. Tonne: „Dabei stellt die Reaktivierung von Strecken für den SPNV einen wichtigen Hebel zur Verbesserung der flächendeckenden Mobilität dar.“ Dazu habe das Ministerium das Programm zur Reaktivierung von Bahnstrecken angestoßen. Tonne: „Zuletzt konnten darin sechs Vorhaben sehr gute Chancen auf eine spätere Investitionsförderung durch den Bund nachweisen.“ Gemeint sind die Verbindungen (Emden –) Abelitz – Aurich, Bad Bentheim – Gildehaus, Bremerhaven – Bederkesa, Bremerhaven – Langen, Nordenham – Nordenham-Blexen und Rheine – Spelle. 

Nachfrage an Wochenenden stärker

Ein vertiefter Blick auf die Nachfrage: Das Jahr 2019 liegt vor der Corona-Pandemie, damals gab es auch noch kein Nahverkehrsticktet für die ganze Bundesrepublik. Das Jahr 2024 spiegelt aktuelle Entwicklungen, in der Arbeitswelt (etwa Homeoffice), höheres Energiepreisniveau und eben das eingeführte Deutschland-Ticket wider. Im langfristigen Vergleich (2013 bis 2024) hat sich außerdem die Nachfrage an den Wochentagen verschoben. Montag bis Donnerstag sind inzwischen die Tage mit der schwächsten Nachfrage. Während montags bis donnerstags je 12,8 % der Pkm einer Woche zurückgelegt werden, lauten die Werte für Freitag 16,9 %, Sonnabend 16,2 % und Sonntag 15,7 %. Diese langfristige Entwicklung berücksichtigt die LNVG bereits seit einigen Jahren. Wenn möglich wird das Angebot an Wochenenden ausgebaut.

Das ist die LNVG

Die LNVG plant unter anderem für weite Teile Niedersachsens das Angebot mit Nahverkehrszügen. Sie vermietet Lokomotiven und Wagen an die Bahnunternehmen und bezahlt einen Großteil der Kosten für die Zugfahrten – im Jahr rund 600 Mio. Euro. Außerdem ist die LNVG unter anderem Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für den Verkehr mit Linienbussen und Stadtbahnen im Land.

Text: LNVG/red, Bild: Regionalverkehr

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