
metronom und DB Regio heißen die Verkehrsunternehmen, die ab Juni 2026 (weiter) auf dem Hansenetz fahren werden. Das gab die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) am 14. Juli 2025 bekannt. Die Neuausschreibung der Verkehrsverträge war nötig geworden, da metronom wegen wirtschaftlicher Probleme darum gebeten hatte, den laufenden Vertrag vorzeitig zu beenden.
Vergabe in zwei Losen
Die LNVG hat das Hansenetz in zwei Losen vergeben. Im größeren Los Nord wird der bisherige Betreiber metronom auch in den kommenden Jahren fahren. Das Unternehmen behält die Linien Hamburg – Lüneburg –Uelzen – Hannover (RE 3), Hamburg – Bremen (RE 4), Hamburg – Lüneburg (RB 31) sowie Hamburg – Buchholz – Rotenburg (Wümme) – Bremen (RB 41). Im kleineren Los Süd heißt der künftige Betreiber DB Regio: Die Bahn-Tochter fährt die Linie Uelzen – Hannover – Göttingen (RE 2). Der Nordteil des Netzes umfasst rund 6,5 Mio. Zug-km jährlich, der Südteil rund 2,2 Mio. Zug-km pro Jahr. Auftraggeber sind die federführende LNVG, die Freie Hansestadt Bremen, die Freie und Hansestadt Hamburg sowie die Region Hannover. Beide Verträge laufen bis Dezember 2033, eine Verlängerung bis Ende 2035 ist möglich.
Mehr Stabilität und Zuverlässigkeit
Die LNVG hatte die Ausschreibung so gestaltet, dass jeder Bewerber maximal einen der beiden Teile des Netzes gewinnen konnte. So wurde sichergestellt, dass die Aufträge an verschiedene Unternehmen gehen und damit mehr Management- und Personal-Ressourcen zur Verfügung stehen. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung, sagte zum neuen Zuschnitt des Netzes: „Wir erwarten für die Zukunft mehr Stabilität und Zuverlässigkeit durch die Aufteilung auf zwei Betreiber-Unternehmen.“
Hintergrund für die Neuausschreibung
Der ursprüngliche Verkehrsvertrag für das Hansenetz sollte eigentlich von 2018 bis 2033 gelten. metronom, eine mehrheitliche Tochter des Netinera-Konzerns, hatte wegen erheblicher wirtschaftlicher Probleme Ende 2024 um die vorzeitige Vertrags-Beendigung gebeten. Zuvor hatte das Unternehmen mehrmals den Fahrplan einschränken müssen, weil Lokführerinnen und Lokführer fehlten. „Die Unternehmensleitung muss künftig einen Schwerpunkt darauf legen, Personal auszubilden und auch langfristig zu halten“, sagte Schwabl.
Für die Auftraggeber wird es deutlich teurer
metronom habe den Zuschlag für die Nordteil des Netzes bekommen, weil das Unternehmen das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt habe, so die LNVG. Genauso wie DB Regio das wirtschaftlichste Angebot für den Südteil vorgelegt habe. „Die Angebote bestätigen Erkenntnisse aus anderen Vergabeverfahren“, erläuterte Schwabl. „Die Summe, die die Aufgabenträger für das Hansenetz zahlen, liegt nun deutlich über den bisherigen Zahlungen.“ Mit Blick auf beide Betreiber sagte die Sprecherin: „Bei erneuten Schwierigkeiten im Netz haben wir nun ein Unternehmen mehr, um Lösungen für die Fahrgäste zu finden.“
Instandhaltung läuft weiter in Uelzen
Die bereits heute auf den Hansenetz-Linien eingesetzten Doppelstockzüge kommen bei DB und metronom weiter zum Einsatz. Sie gehören der LNVG, auch die blau-gelb-weiße Lackierung bleibt unverändert. Alle Züge werden weiterhin in der Betriebswerkstatt Uelzen durch den Fahrzeughersteller ALSTOM instandgehalten. Für die Reinigung der Züge innen und außen sowie die Ver- und Entsorgung der Zugtoiletten bleiben die Bahnunternehmen verantwortlich.
Text: LNVG/red, Bild: Regionalverkehr


