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Magdeburg Hbf: „Bemerkenswertes Upgrade“

Das gemeinnützige Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ hat den Magdeburger Hauptbahnhof am 27. Oktober 2025 als „Bahnhof des Jahres 2025“ ausgezeichnet. Zu kritisieren gibt es nur wenig.

28. Oktober 2025

Eine Bahnhofshalle mit einem großen Fenster.
Das imposante Empfangsgebäude des Magdeburger Hauptbahnhofs wurde im Jahr 1882 eröffnet.
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Der Magdeburger Hauptbahnhof erhält die Auszeichnung „Bahnhof des Jahres 2025“. Nach umfassender Sanierung des Verkehrsknotenpunkts und Neugestaltung der Zugänge überzeugt die Anlage nun vor allem bei Aufenthaltsqualität und Anschlussmobilität, also etwa der Verknüpfung mit Fahrrad, Straßenbahn, Bus und Auto. 

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Aufenthaltsqualität und Anschlussmobilität verbessert

„Magdeburgs Hauptbahnhof hat ein bemerkenswertes Upgrade erhalten: Mit großem Aufwand wurde der traditionsreiche Bahnhof über mehrere Jahre grundlegend umgestaltet“, erläuterte die Jury in ihrer Begründung. In der Jury vertreten sind neben dem Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene unter anderem die drei Kundenverbände Verkehrsclub Deutschland (VCD), Pro Bahn und Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV). „Neue Zugänge sorgen für kurze Wege zu Straßenbahn und Bus, frische Farben und grüne Inseln machen den Bahnhof freundlicher und erhöhen die Aufenthaltsqualität“, so die Jury weiter. Der Kölner Platz in Mittellage zwischen der Ost- und der Westseite des Bahnhofs wurde mit Sitzgelegenheiten und Grünflächen aufgewertet. Außerdem ist die An- und Abreise mit dem Fahrrad attraktiver geworden, da hier ein neues Fahrradparkhaus mit 250 Plätzen zusätzliche Abstellmöglichkeiten bietet. Zudem fiel der Jury positiv auf, dass nun mehrere Straßenbahn-Linien über die neugestaltete Verknüpfung am Ausgang Kölner Platz mit kurzen Wegen erreichbar sind.

Magdeburg Hbf überzeugt mit Kundenfreundlichkeit

Auch im Empfangsgebäude konnte der Magdeburger Hauptbahnhof punkten: Positiv ist der Jury nicht nur die durchweg gute Sauberkeit aufgefallen, sondern auch die insgesamt hohe Aufenthaltsqualität. „An mehreren Stellen wurden Grünbereiche geschaffen. Außerdem gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten, darunter einen Discounter, der an allen Wochentagen geöffnet hat, einen Bäcker, einen Zeitschriftenladen und verschiedene gastronomische Angebote, auch mit Produkten aus der Region“, so die Jury. Der Warteraum verfügt über eine Spielecke für Kinder, und an den Sitzen finden die Reisenden USB-Anschlüsse sowie einen Bereich mit Arbeitsflächen.

Nur wenige Kritikpunkte

Zu kritisieren gab es nicht viel. Auf den Bahnsteigen sind zwar die direkten Ausgänge zur Ernst-Reuter-Allee ausgeschildert – ein Hinweis darauf, dass dies auch der kürzeste Weg zur Straßenbahn-Haltestelle am Kölner Platz ist, fehlt jedoch. Außerdem fehlt im Warteraum bislang eine Anzeige der nächsten Zugabfahrten. Wünschenswert sind generell mehr Echtzeit-Informationen zu den Anschlüssen an den städtischen ÖPNV. Auch am Ausgang Konrad-Adenauer-Platz gibt es bisher keine Echtzeitanzeige für die Busabfahrten am ZOB, eine entsprechende Infotafel findet man erst, wenn man schon am Busbahnhof angekommen ist.“ 

Umfangreiche Modernisierung

Vor gut zehn Jahren haben die umfangreichen Bauarbeiten am Magdeburger Hauptbahnhof begonnen. Zunächst wurden Weichen und Schienenwege erneuert und zusätzliche Abstellgleise in Bahnhofsnähe gebaut. Durch den Einbau weiterer Aufzüge sind nun alle Bahnsteige barrierefrei erreichbar. Auch der Kölner Platz zwischen der Ost- und der Westseite des Bahnhofs wurde komplett umgestaltet. Das Land Sachsen-Anhalt hat sich bereits seit den 1990er Jahren für eine umfassende Entwicklung von Bahnhof und Umfeld eingesetzt, so der Aufgabenträger Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) in einer Pressemitteilung. Zuletzt flossen seit 2018 Fördermittel in Höhe von zirka 7 Mio. Euro aus dem Bahnhofsprogramm der landeseigenen NASA in die Umgestaltung des Hauptbahnhofs. Damit konnten Außenfassaden der Gebäude saniert und die Personen-Unterführungen neugestaltet werden. Die Aufwertung des Kölner Platzes, die ebenfalls dazu gehört, steht kurz vor dem Abschluss.

Auswahlkriterien der Jury

Mit dem Titel „Bahnhof des Jahres“ zeichnet die Allianz pro Schiene seit 2004 die besten Bahnhöfe Deutschlands aus. Im Mittelpunkt steht dabei die Perspektive der Reisenden – die zehnköpfige Jury beurteilt Bahnhöfe danach, ob die Kunden dort umfassende Informationen vorfinden, etwa zu ihren Zugverbindungen, aber auch zu anderen Verkehrsmitteln am Bahnhof, zu Service-Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Der Bahnhof des Jahres muss darüber hinaus sauber und gepflegt sein, Menschen mit unterschiedlichen Mobilitäts- und Reisebedürfnissen ansprechen und durch andere Verkehrsmittel lokal und regional verbunden sein.

Mit Magdeburg Hbf kann Sachsen-Anhalt bereits den vierten Bahnhof des Jahres verzeichnen. 2023 erhielt Halle (Saale) Hbf den Titel, 2017 Lutherstadt Wittenberg und 2011 Halberstadt.

Text: Allianz pro Schiene/NASA/red, Bild: DB AG/Richard Schrött

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